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Zusammenfassung

1. Die Seidenstraße war ein Netz von Handelsrouten, das von →China durch Turkestan und →Iran bis zum östlichen Mittelmeer reichte und seine erste Blütezeit im 1. Jahrhundert n.Chr. erlebte. Chinesische Seiden- und Eisenwaren sowie indisches Elfenbein waren in Rom begehrte Handelsgüter. Die Seidenstraße diente nicht nur als Handelsverbindung, sondern auch als Kulturbrücke. In Richtung Osten wurden zwar Wollstoffe, alexandrinisches Glas, Korallen, Silber und Gold transportiert. Wichtiger war jedoch der kulturelle Einfluß der großen Weltreligionen, die Zentralasien und China auf diesem Weg erreichten. Die Kaufleute, die verschiedene Teile der Route bereisten, fungierten als Missionare und verbreiteten den →Buddhismus, den →Manichäismus, das nestorianische → Christentum und den →Islam. Mit der Entdeckung des Seewegs nach Asien im späten 15. Jahrhundert nahm die Bedeutung der Landrouten allmählich ab, und Zentralasien wurde in den folgenden Jahrhunderten politisch und kulturell isoliert. Im 19. Jahrhundert fiel die Region in den Bereich chinesischer und russischer Machtinteressen. Ostturkestan (das Tarimbecken) wurde 1884 unter dem Namen Xinjiang, »Neue Grenze«, zu einer chinesischen Provinz und ist seit 1949 Teil der Volksrepublik China. Die westturkestanischen Protektorate Buchara und Chiwa wurden 1924 als Teil der Sozialistischen Republik Usbekistan in die Sowjetunion eingegliedert. Seit der Auflösung der Sowjetunion im Dezember 1991 bietet sich für die muslimische Bevölkerung der unabhängig gewordenen Republiken Usbekistan, Tadschikistan, Kirgistan, Kasachstan und Turkmenistan wieder die Möglichkeit, in regeren Austausch mit anderen Teilen der islamischen Welt zu treten. Ein Großteil der Seidenstraße verlief durch Wüstengebiete.

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Christoph Auffarth Jutta Bernard Hubert Mohr Agnes Imhof Silvia Kurre

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Nölle, C. (2000). Seidenstraße. In: Auffarth, C., Bernard, J., Mohr, H., Imhof, A., Kurre, S. (eds) Metzler Lexikon Religion. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03704-6_81

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