Dangarembga, Tsitsi

Zusammenfassung

Tsitsi Dangarembgas 1988 erschienener Roman Nervous Conditions (Der Preis der Freiheit, 1991) ist ein Phänomen. Ihr Erstlingswerk — und der erste englischsprachige Roman einer schwarzen Zimbabwerin — hat eine überaus große Verbreitung gefunden. 1989 erhielt D. für ihn den Commonwealth-Literatur-Preis der Region Africa. In ca. zehn Sprachen übersetzt, löste er eine Welle literaturwissenschaftlicher Analysen aus. »The condition of the native is a nervous condition« — dieses Zitat aus Sartres Vorwort zu Fanons Die Verdammten dieser Erde stellt D. ihrem Roman voran. Doch während Fanon bei seiner Analyse der kolonialen Neurose nur das männliche Subjekt in Auge hatte, macht D. deutlich, was der Prozeß der mentalen Kolonisation für die schwarze Frau bedeutet, wie koloniale und patriarchalische Gewalt sich miteinander verbinden. Dabei bleibt sie nicht bei der armen Landfrau stehen, sondern ihre Ich-Erzählerin setzt sich mit verschiedenen weiblichen Rollenmustern auseinander. Während sie selbst sich Emanzipation durch Schulbildung verspricht, durchschaut ihre Kusine Nyasha, die mit ihren Eltern in England war, die Mechanismen der doppelten Unterdrückung und zerbricht schließlich daran. Sie entwickelt Anorexia Nervosa — ihr Körper wird zum Schauplatz der Rebellion.