Zusammenfassung
»Wir sind eine Generation ohne Abschied, aber wir wissen, daß alle Ankunft uns gehört.« Mit diesem Pathos der Heimatlosigkeit wird W. Borchert zur authentischen Stimme der Nachkriegsliteratur. »Den Ankünften nicht glauben wahr sind die Abschiede« ist A.s Haltung gegenüber einer Gesellschaft, die die Problematik der Kriegsheimkehrer und das Bedürfnis nach Verdrängung vornehmlich als männliche Erfahrungen thematisiert. Schon früh bekam die Tochter einer jüdischen Ärztin und eines ›arischen‹ Lehrers das antisemitische Klima in Wien zu spüren. Im Krieg wohnte sie mit der Mutter direkt neben dem Gestapo-Hauptquartier und mußte die Deportation der Großmutter und der jüngeren Geschwister der Mutter nach Minsk erleben. Ihr Mißtrauen gegen Ankünfte wirkt sich unmittelbar auf den literarischen Stil aus, der sich weder den Forderungen des Neorealismus noch den kanonisierten Kategorien des Kahlschlags fügt.
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Lit.
Lindemann, G.: Ilse Aichinger. München 1988;
Moser, S. (Hg.): I.A., Leben und Werk. Frankfurt/M. 1995;
Bartsch, K./Melzer, G. (Hgg.): Ilse Aichinger. Graz/Wien 1993.
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Thums, B. (1998). Aichinger, Ilse. In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_7
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