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Castillo y Guevara, Francisca Josefa de

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Metzler Autorinnen Lexikon
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Zusammenfassung

Mit der ›Madre Castillo‹ als herausragender Autorin der Kolonialzeit verfugt die kolumbianische Nationalliteratur über ein Pendant zur brillanten mexikanischen Nonne Juana Ines de la ↗ Cruz. 1671 in der kleinen Kolonialstadt Tunja in einer vermögenden, kastilisch-aristokratischen Familie geboren, wächst C. in einem traditionellen, religiös geprägten Ambiente auf. Im Alter von acht Jahren lernt sie durch ihre Mutter lesen. Zu ihrer Jugend-Lektüre gehören neben geistlichen Werken Romane und Comedias, die sie später jedoch als schädlich verwirft. Früh zeigt sich ihre religiöse Berufung in einer ausgeprägten Gottesfurchtigkeit, der Suche nach Einsamkeit und Meditation, aber auch in dämonischen Visionen und Ängsten vor der Hölle, denen sie mit rigiden Selbstkasteiungen begegnet. 1689 tritt sie trotz des Widerstands ihrer Familie in das Kloster der Klarissinnen in Tunja ein. Doch selbst hier findet sie nicht die erwünschte Ruhe. Als scheinheilig und besessen verschrieen, erscheint ihr das Noviziat, als wäre sie ›im Inferno, oder in einem Gefängnis der Inquisition‹, und auch nach der Profeß begleiten sie Ablehnung und Spott ihrer Umgebung. Sie nimmt Zuflucht in der einsamen Lektüre in ihrer Zelle, findet Bestätigung in Träumen und Visionen sowie im Gespräch und intellektuellen Austausch mit Jesuitenpatres. Um 1690 weist sie ihr Beichtvater an, ihre mystischen Erfahrungen und Reflexionen über die Bibel schriftlich festzuhalten. Ihr Leben lang arbeitet sie an diesen Afectos (bzw. Sentimientos) espirituales (1843). Gegen 1716 beginnt sie, erneut auf Befehl dcs Beichtvaters, mit der Verfassung ihrer Vida (1817), Lebenskonfession und Zeugnis ihrer unzähligen Leiden, aber auch Ermutigungen im Streben nach spirituellem Wachsen.

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Lit.

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Ute Hechtfischer Renate Hof Inge Stephan Flora Veit-Wild

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Leitner, C. (1998). Castillo y Guevara, Francisca Josefa de. In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_63

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  • Print ISBN: 978-3-476-01550-1

  • Online ISBN: 978-3-476-03702-2

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