Zusammenfassung
Neben den Spekulationen, die sich um Brontës Pseudonym »Currer Bell« und später um den Mythos der Brontë-Familie rankten, hat ihr Werk, bestehend aus vier Romanen und einigen Gedichten, kontinuierlich hohe kritische Aufmerksamkeit erfahren. Sie richtet sich zum einen auf die Frage, ob die Heldinnen der Romane Weiblichkeitsnormen repräsentieren, in unmoralischer Weise verletzen oder gar das Geschlechterverhältnis revolutionieren. Zum anderen gilt sie der formalen Heterogenität der Entwicklungs- und Heiratsromane, denn diese verbinden Aspekte des Schauerromans, des Reiseberichts oder des historischen Romans mit mythischen Entwürfen, romantischer Bildsprache, psychologischem Vokabular sowie theatralischen Maskeraden und erreichen damit komplexe Darstellungen von Subjektivität und Gesellschaft. In einer Umwertung von Matthew Arnolds (1822–1888) vernichtendem Urteil, die Autorin kenne nichts als »hunger, rebellion and rage«, hat die feministische Literaturkritik B.s Werk längst zu einem ihrer zentralen Texte erhoben.
Lit.
Gezari, J.: C.B. and Defensive Conduct: The Author and the Body at Risk. Philadelphia 1992.
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Berns, U. (1998). Brontë, Charlotte (Ps. Currer Bell). In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_49
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