Zusammenfassung
»Dichterin, Deuterin, Denkerin« — so lautet die Inschrift auf dem Grabstein Margarete Susmans. Die Trias steckt die Weite eines Lebens und Schreibens ab, das sich zwischen Kunst und Wissenschaft, zwischen Poesie und Prosa bewegte. S. war Rezensentin und Essayistin, Malerin und Lyrikerin, Philosophin und Privatgelehrte. In einem Zeitraum von 1892 bis 1964 erscheinen Gedichte und Erzählungen, philosophische Essays und biographische Portraits, literaturtheoretische Studien und theologische Deutungen. — Als zweite Tochter von Adolph Susman und seiner Frau Jenny, geb. Katzenstein, wächst Margarete zusammen mit der nur wenig älteren Schwester Paula in einer großbürgerlichen jüdischen Kaufmannsfamilie auf. Schon früh zeichnet sich ihre besondere Begabung zum Dichten und Malen ab. Ein erster Gedichtband der Tochter wird von den Eltern 1892 im Privatdruck herausgegeben. Der Wunsch zu studieren wird ihr jedoch vom Vater verwehrt. Erst nach dem Tod des Vaters beginnt sie 1892 ein Studium der Malerei in Düsseldorf. 1899 geht sie nach München, um neben dem Studium des Kunstgewerbes auch Vorlesungen über philosophische Ethik bei Theodor Lipps zu besuchen. 1901 erscheint ihr Gedichtband Mein Land in zwei Auflagen. In München beginnt auch ihre Freundschaft mit der Kunsthistorikerin Gertrud Kantorowicz (1876–1945).
Lit.
Hahn, B.: »M.S. (1872–1966). Dialogisches Schreiben«. In: Dies. (Hg.): Frauen in den Kulturwissenschaften. München 1994, S. 81–95;
Nordmann, I.: »Der Dialog ist Bruch und Beginn. Zu M.S. Ein Portrait ihres Denkens«. In: Carlebach, J. (Hg.): Zur Geschichte der jüdischen Frau in Deutschland. Berlin 1993, S. 203–218.
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Brandstädter, H. (1998). Susman, Margarete. In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_362
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