Riley, Joan

Zusammenfassung

Als jüngstes von acht Kindern im ländlichen Norden Jamaikas geboren, ging Riley bereits mit 18 Jahren nach Großbritannien, wo sie englische Literatur, angewandte Sozialwissenschaften und Politik studierte. Sie arbeitete lange als Drogenberaterin und Sozialarbeiterin in London, wo sie heute mit ihren zwei Kindern als freischaffende Autorin lebt. Bisher erschienen von ihr vier Romane sowie, als Herausgeberin mit Briar Wood, ein Sammelband unter dem Titel Leave to Stay. Stories of Exile and Belonging (1996). R., die oft als karibische bzw. postkoloniale Autorin geführt wird, kann neben Beryl Gilroy (geb. 1924 in Guyana), Buchi ↗ Emecheta und Ravinder Randhawa (geb. 1953 in Indien) als eine der profiliertesten farbigen Autorinnen Großbritanniens gelten. Für ihre realistisch erzählten Romane nutzt R. die verschiedenen Register des britischen und jamaikanischen Englisch einschließlich der Kreolformen, die besonders ihre Dialoge lebendig erscheinen lassen. Auf diese Weise verbindet R. englische literarische Traditionen mit oral tradierten Elementen der karibischen Volkskultur. Sie schreibt für ein breites Publikum und will Lebens- und Orientierungshilfe in neuen sozialen Situationen bieten. Mit fast dokumentarischer Genauigkeit zeichnet R. den gesellschaftlichen Hintergrund ihrer in Großbritannien und Jamaika angesiedelten Texte, in deren Zentrum schwarze Frauen verschiedener Generationen stehen.