Zusammenfassung
Als die Österreicherin B. 1952 auf einer Tagung der Gruppe 47 liest, kann sie bereits auf ein abgeschlossenes Philosophiestudium mit den Nebenfächern Germanistik und Psychologie verweisen. 23jährig hatte sie außerdem bei Victor Kraft ihre Dissertation über Die kritische Existentialphilosophie Martin Heideggers verteidigt. Mit ihren auf der Tagung in Niendorf vorgetragenen Gedichten »Die große Fracht«, »Holz und Späne«, »Nachtflug« und »Große Landschaft bei Wien«, die 1953 in den ersten Gedichtband Die gestundete Zeit eingehen, wird sie neben Ilse ↗ Aichinger als großes Ereignis in der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur gefeiert. Paul Celan, der auf Wunsch B.s ebenfalls eingeladen wird, liest sein Gedicht »Todesfuge«, wird aber vom Kreis der Kritiker abgelehnt. 1947 hatte B. den aus Czernowitz stammenden Dichter in Wien kennengelernt. Aus dieser Begegnung erwächst eine intellektuelle Korrespondenz, die »als ein Literatur-Liebes-Gespräch« (Caduff 1994, S. 77) in ihr Œuvre eingegangen ist.
Lit.
Koschel, Ch./Weidenbaum, I.v. (Hgg.): Kein objektives Urteil — nur ein lebendiges. München 1989;
Höller, H. (Hg.): Der dunkle Schatten, dem ich schon seit Anfang folge. Wien/München 1982; I. B. Das Werk. Frankfurt/M. 1987;
Caduff, C.: Chronik von Leben und Werk. In: DU 9 (1994), S. 76–79, 82–87;
Stolí, A. (Hg.): I. B.s Malina. Frankfurt/M. 1992.
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Opitz-Wiemers, C. (1998). Bachmann, Ingeborg. In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_25
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