Zusammenfassung
Im Laufe ihrer jahrzehntelangen schriftstellerischen Tätigkeit fiel L. mehrmals die Rolle einer Schlüsselfigur für bestimmte Entwicklungen innerhalb der schwedischen Literatur zu: in den 50er Jahren führte sie mit ihren frühen Norrlandromanen den Neuprovinzialismus zu seinem Höhepunkt, in den 6oern profilierte sie sich innerhalb der Dokumentarliteratur und in den 80er und 90er Jahren verhalf sie der breitangelegten sozialhistorischen Erzählung zu neuem Ansehen. — L. stammt aus Norrland, einer unzugänglichen, sumpfigen Wildmark in Nordschweden, deren pietistisch gefärbtes dörfliches Milieu oft den kulturellen Hintergrund für ihre Romane bildet. Die Authentizität der frühen Romane beruht neben der intimen Kenntnis der Lebensbedingungen an der äußersten Peripherie des Königreichs auf der innovativen Verwendung des Dialekts. Bereits der Debütroman Tjärdalen, 1953 (Der Teermeiler, 1974) überraschte durch den Klang ihrer eigenwilligen, poetischen Kunstprosa. Dieser Roman schildert mit der Intensität eines Schicksalsdramas, wie die moralische Ordnung einer bäuerlichen Dorfgemeinschaft durch den Konflikt des Kollektivs mit einem Außenseiter in Frage gestellt wird. Im Motiv des Menschen, der nicht den Vorstellungen der Norm entspricht, klingt das Zentralmotiv der frühen Romane an.
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Lit.
Schunnesson, T./Wickman. L.: »Varför skriver Sara Lidman inte romaner längre?« In: Norén. K. (Hg.): Linjer i nordisk prosa 1965–1975. Lund 1977
Holm. B.: »Det stoff som jernvägar göres av.« In: BLM 51 (1982) 1, S. 51–58
Kerber. J.: S.L.s frühe Norrlandromane. Münster 1989
Holm, B.: »Fästen lagda över gungfly.« In: Bonniers Litterara Magasin 63 (1994) 5, S. 8–18.
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Rehm, O. (1998). Lidman, Sara. In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_213
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