Khalifa, Sahar

Zusammenfassung

Sahar Khalifa ist eine der exponiertesten und engagiertesten palästinensischen Romanschriftstellerinnen. Obwohl insbesondere seit den 70er und 80er Jahren Schriftstellerinnen in zunehmendem Maße die von Männern dominierte literarische Szene Palästinas bereichern, sind aus vielfältigen politischen und gesellschaftlichen Gründen ihre Stimmen selbst in ihrer eigenen Gesellschaft wenig bekannt. Nur wenige Autorinnen haben internationales Ansehen gewonnen, neben K. vor allem die Dichterin Fatwa Touqan (geb. 1917) und Lianeh Badr (geb. 1950), Autorin von Kurzgeschichten und Romanen. Nach Mahmoud Darwish ist K. die am häufigsten übersetzte palästinensische Schriftstellerin. Sie bezeichnet sich selbst als ›Dritte-Welt‹-Feministin und als Soziologin, deren Romane auf der genauen Kenntnis der Gesellschaft basieren. Nach Abschluß ihrer Promotion in den USA gründete sie 1988 das Women’s Affairs Centre in Nablus mit Zweigstellen in Gaza und Jordanien (Amman). K. begann 1967 zu schreiben, kurz nach der Okkupation der Westbank und Gazas durch Israel.