Highsmith, Patricia

Zusammenfassung

Highsmith ist die Autorin von Psychothrillern, in denen die Abgründe der menschlichen Seele ausgeleuchtet werden. Von klein auf wollte H. Schriftstellerin werden und möglichst weit weg von zu Hause leben; ihre Kindheit empfand sie als klaustrophobisch, ihre Eltern stritten sich ständig, ihre Lieblingslektüre bestand in einem psychiatrischen Lehrbuch mit gruselig anschaulichen Fallgeschichten über Sadisten und Mörder. 1950 veröffentlichte H. den makabren Roman Strangers on a Train, in dem zwei Männer, die sich zufällig während einer Bahnfahrt kennenlernen, planen, Mord auf Gegenseitigkeit zu begehen: Der eine soll die Ehefrau des anderen umbringen, der dafür dann den Vater des ersten töten wird; jeder hätte somit entweder ein hieb- und stichfestes Alibi oder aber kein Motiv für die Tat. Aufgrund der Verfilmung dieses Stoffs durch Alfred Hitchcock (USA 1951) — bei der Raymond Chandler, der Drehbuchautor, das Ende der Romanvorlage stark verharmloste — wurde H. weltberühmt. Von da an führte sie das unstete Leben einer Expatriierten, hielt sich in Italien, England und Frankreich auf, bis sie sich schließlich im Tessin niederließ. Sie zog sich immer mehr zurück, umgab sich mit Katzen und hielt Schnecken, deren Zweigeschlechtigkeit sie faszinierte.