El Saadawi, Nawal El Sayed

Zusammenfassung

Die ägyptische Psychiaterin, Roman- und Sachbuchautorin und Mitbegründerin zahlreicher Menschenrechtsorganisationen gilt als einflußreichste und umstrittenste Feministin der arabischen Welt. Sie ist verheiratet mit dem Schriftsteller Sherif Hetata, Übersetzer ihrer Werke ins Englische, und lebt in Kairo. Weltberühmt wurde sie mit ihrer Studie zur Frauenbeschneidung: Tschador. Frauen im Islam, 1980 (arab. 1974), die in der Verbindung von empirisch-historischer Analyse und leidenschaftlich-persönlichem Bekenntnis zum feministischen Klassiker avancierte. S., die in der Tradition des historisch-sozialistischen Feminismus steht, ist der Verschränkung von Sexualität und Gewalt, von weiblicher Neurose, Unterdrückung und Ausbeutung in patriarchalen, religiös legitimierten Gesellschaftssystemen auf der Spur, in bislang 18 Romanen, Erzählungen und Theaterstücken, sieben Studien und vier Memoirenbänden, die ihr zahllose Ehrungen und kaum weniger Repressalien einbrachten: das Mißfallen sukzessiver ägyptischer Regierungen, den Verlust leitender Ämter, Publikationsverbot, bis hin zur Auflösung der ägyptischen Sektion der Arab Women Solidarity Association (AWSA), die sie 1982 unter dem Motto »Den Verstand entschleiern« gegründet hatte.