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Gottfried Keller Die Melancholie des Bildes

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Die Melancholie der Literatur

Zusammenfassung

Die Literaturgeschichte führt Gottfried Keller (1819–1890) als prominenten Vertreter des literarischen Humors. Wolfgang Preisendanz hat die humoristische Struktur seines Schreibens umfassend und en detail beschrieben.1 Hinweise auf die düstere Kehrseite des Humors finden sich indes bei Keller selbst. Am 29. Mai 1850 läßt er Hermann Hettner wissen, daß »der Humor oft auf dem dunklen Grunde der größten Trauer seine lieblichsten Blüten treib[e]«2. Und Wilhelm Petersen schreibt er am 21. 4. 1881 : »Mehr oder weniger traurig sind am Ende alle, die über die Brotfrage hinaus noch etwas kennen und sind; aber wer wollte am Ende ohne diese stille Grundtrauer leben, ohne die es keine echte Freude gibt?«3 Preisendanz warnt im Blick auf den bei Keller erscheinenden »goldenen Überfluß der Welt« und die »herzerfreund[e]«4 Art seines Dichtens davor, diese Grundtrauer als thematisches oder stilistisches Kennzeichen des Kellerschen Werks zu verstehen. Andere Interpreten nehmen den von Keller selbst hergestellten Bedingungszusammenhang von Trauer und Freude, Melancholie und Humor ernster. Etwa Walter Benjamin, der feststellt, daß »Kellers Humor nicht goldne Politur der Oberfläche, sondern der unberechenbare Anlageplan seines melancholisch-cholerischen Wesens«5 sei. Und Gerhard Kaiser findet: »Die ›stille Grundtrauer‹ […] bestimmt die Tonart, in der auch die Figuren der Heiterkeit und Harmonie gesetzt sind; das Grollen im Untergrund ist der Cantus firmus aller Kellerschen ›Weltfrömmigkeit‹.«6 Trotz verschiedentlicher Andeutungen ist Herbert Anton der einzige geblieben, der Kellers Nachtseite einen eigenen, eher motivorientierten Aufsatz gewidmet hat.7

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Notizen

  1. Vgl. Wolfgang Preisendanz, Humor als dichterische Einbildungskraft. Studien zur Erzählkunst des poetischen Realismus, München 31985, 143–213.

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  2. Gottfried Keller, Gesammelte Briefe, 4 Bde., hrsg. von Carl Helbling, Bd. I, Bern 1950, 313–322, 321.

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  3. Wolfgang Preisendanz, »Gottfried Keller«, in: Deutsche Dichter des 19. Jahrhunderts. Ihr Leben und Werk, unter Mitarbeit zahlreicher Fachgelehrter hrsg. von Benno von Wiese, Berlin 21979, 508–531, 528.

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  4. Walter Benjamin, »Gottfried Keller. Zu Ehren einer kritischen Gesamtausgabe seiner Werke«, in: ders., Gesammelte Schriften, Bd. II/1, Frankfurt a. M. 1991, 283–295, 287;

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  5. Gerhard Kaiser, »Die heilige Musa und die Musen. Himmel, Erde und der Ort der Dichtung bei Gottfried Keller«, in: ders., Bilder lesen. Studien zu Literatur und bildender Kunst, München 1971, 76–128, 92.

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  6. Vgl. auch Hermann Boeschenstein, Gottfried Keller, Stuttgart 21977, 14.

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  7. Vgl. Herbert Anton, »›Stille Grundtrauer‹. Die Schwerkraft der Dichtungen Kellers«, in: ders. (Hrsg.), Invaliden des Apoll. Motive und Mythen des Dichterleids, München 1982, 113–132.

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  8. Jean Paul, Vorschule der Ästhetik, in: ders., Werke, hrsg. von Norbert Miller, Bd. V, München 1963, 7–456, 1197–1247, § 32, 125.

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  9. Friedrich Theodor Vischer, Aesthetik oder Wissenschaft des Schönen, Erster Teil: Die Metaphysik des Schönen, hrsg. von Robert Vischer, München 21922, 486.

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  10. Psychologisch argumentiert Dieter Hörhammer, Die Formation des literarischen Humors. Ein psychoanalytischer Beitrag zur bürgerlichen Subjektivität, München 1984, der »den Humor im Mittelfeld jenes psychischen Spektrums« angesiedelt sieht, »das die Abstufungen narzißtischer und masochistischer Phänomene bis hin zu den extremen Polen der Manie und der Melancholie umfaßt« (61).

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  11. (Sigmund Freud, »Der Humor« [1927], Studienausgabe, Bd. IV Psychologische Schriften, Frankfurt a. M. 1982, 275–282, 280 f.).

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  12. (vgl. Rudolf Heimstetter, »Die weißen Mäuse des Sinns. Luhmanns Humorisierung der Wissenschaft der Gesellschaft«, Merkur, 47/7 [1993], 607–625, 624), ist die postmoderne Differentialität der Denksysteme als der schon nicht mehr beunruhigende Normalfall vorausgesetzt.

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  13. Einen zeichentheoretischen Ansatz verfolgt auch Hans Vilmar Geppert, Der realistische Weg. Formen pragmatischen Erzählens bei Balzac, Dickens, Hardy, Keller, Raabe und anderen Autoren des 19. Jahrhunderts, Tübingen 1994 (zu Keller vgl. 263–480).

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  14. Vgl. Michael Riffaterre, Fictional Truth, Baltimore, London 1990, xiiif., 1–28.

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  15. (Roman Jakobson, »On Realism in Art«, in: Readings in Russian Poetics. Formalist and Structuralist Views, hrsg. von Ladislav Matejka und Krystyna Pomorska, Cambridge 1971, 38–46, 4).

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  16. Gottfried Keller, Gesammelte Gedichte, 2. Bd., 1. Abt., Sämtliche Werke, Bd. II, hrsg. von Jonas Fränkel, Bern und Zürich 1937, 155 f. (Zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Arbeit lagen lediglich die erste Fassung des Grünen Heinrich und die Seidwyler Novellen in der kommentierten Ausgabe des Deutschen Klassiker Verlags vor.

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  17. vgl. Luzius Gessler, Lebendig begraben. Studien zur Lyrik des jungen Gottfried Keller, Bern 1964, der für Kellers lyrische Produktion der Jahre 1846 bis 1854 »hinter den Glanzgedichten einen drohend dunklen Hintergrund« (14) wahrnimmt.

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  18. Vgl. G[ustav] P[arthey], »A. Dürer’s Melancholie«, Zerstreute Gedanken-Blätter über Kunst, von C. Köster, H. 4 (1840), 49–56, 51.

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  19. (Ausschnitte in Gottfried Keller, Der grüne Heinrich. Erste Fassung, hrsg. von Thomas Böning und Gerhard Kaiser, Sämtliche Werke in fünf Bänden, hrsg. von Th. B. und G. K., Bd. II, Frankfurt a. M. 1985, »Wirkung«, 957–980, 968–973, 968),

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  20. Müller, Autobiographie und Roman, 347, Gerhard Kaiser, Gottfried Keller. Das gedichtete Leben, Frankfurt a. M. 1987, 24, 137, 659, Anm. 18;

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  21. Gottfried Keller, Autobiographie (1876/77), Sämtliche Werke, historisch-kritische Ausgabe, hrsg. von Jonas Fränkel und Carl Helbling, 22 Bde., Bern, Zürich 1929–1948, Bd. XXI:

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  22. Autobiographien, Tagebücher, Aufsätze zur Politik und zum Tage, hrsg. von Carl Helbling, Bern 1947, 7–22, 21.

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  23. Vgl. insbes. Adolf Muschg, Gottfried Keller, München 1977;

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  24. vgl. auch Gisa Briese-Neumann, Ästhet — Dilettant — Narziss. Untersuchungen zur Reflexion der fin de siècle-Phänomene im Frühwerk Hofmannsthals, Frankfurt a. M., Bern, New York 1985, 337 ff.

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  25. Vgl. auch Gerhart v. Graevenitz, »Mythologie des Festes — Bilder des Todes. Bildformeln der Französischen Revolution und ihre literarische Umsetzung (Gustave Flaubert und Gottfried Keller)«, in: Das Fest, hrsg. von Walter Haug und Rainer Warning, München 1989, 526–559.

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  26. Jürgen Manthey, »Gottfried Keller: ›Der grüne Heinrich‹«, in: ders., Wenn Blicke zeugen könnten. Eine psychohistorische Studie über das Sehen in Literatur und Philosophie, München 1983, 341–444, 362.

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  27. Vgl. Ludwig Feuerbach, Gedanken über Tod und Unsterblichkeit, in: ders., Werke in sechs Bänden, hrsg. von Erich Thies, Bd. I: Frühe Schriften (1828–1830), Frankfurt a. M. 1975, 77–349, 111, 114, 124, 127, passim.

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  28. Ludwig Feuerbach, Das Wesen des Christentums, Werke, Bd. V Frankfurt a. M. 1976, 90.

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  29. Vgl. Andreas Poltermann, »Bilder und immer wieder Bilder. Mit dem einsamen Wort gegen den öffentlichen Bilderdienst: Die unbebilderte Erzählprosa des poetischen Realismus«, in: Die Kunst der Illustration. Deutsche Buchillustration des 19. Jahrhunderts, Ausstellung und Katalog Regine Timm, Weinheim, Deerfield Beach, Florida 1986, 29–43.

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  30. Die frühe Arbeit von Günter Jäckel, Das Bild in der Prosadichtung Gottfried Kellers, Diss. Leipzig 1957 legt einen sehr allgemeinen Bildbegriff zugrunde;

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  31. Vgl. Bruno Weber, Gottfried Keller, Landschaftsmaler, Zürich 1990.

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  32. vgl. H. E. v. Berlepsch, Gottfried Keller als Maler. Nach seinen Erzählungen, seinen Briefen und dem künstlerischen Nachlasse, Leipzig 1895, 148 ff.

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  33. Zum Begriff des Dilettantismus vgl. auch E. Krückeberg, »Dilettantismus«, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, hrsg. von Joachim Ritter, Bd. II, Darmstadt 1972, 248 f.

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  34. Vgl. auch Theo Loosli, Fabulierlust und Defiguration. Phantastische Spiele der Einbildungskraft im Prosawerk Gottfried Kellers, Frankfurt a. M., New York, Paris 1991, 261 ff.

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  35. Paul Schaffner, Gottfried Keller als Maler, Stuttgart, Berlin 1923, 3.

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  36. vgl. Wolfgang Rohe, Roman aus Diskursen. Gottfried Keller: Der grüne Heinrich (Erste Fassung; 1854/55), München 1993, 29 ff.

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  37. vgl. Bruno Weber, »Erläuterungen zur ›Heroischen‹ Landschaft von Gottfried Keller, 1842«, Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 34/4 (1979), 259–279.

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  38. Über Ossian als Chiffre der Melancholie vgl. auch Eva Horn, Romantische Trauerarheit. Bettine von Arnim: Die Günderode, Magisterarbeit Konstanz 1990, 25 ff.

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  39. Eckhard Lobsien, »Landschaft als Zeichen. Zur Semiotik des Schönen, Erhabenen und Pittoresken«, in: Landschaft, hrsg. von Manfred Smuda, Frankfurt a. M. 1986, 159–177, versteht das Schöne als nach dem »Prinzip der Einheit in der Vielfalt« organisiert, wobei es dem betrachtenden Bewußtsein gelinge, einstimmige Kontexte herzustellen.

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  40. Vgl. Bruno Weber, Der Maler Gottfried Keller, Basel 1971, 8

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  41. Gottfried Keller, Sämtliche Werke, Bd. XXI: Autobiographien, Tagebücher, Aufsätze zur Politik und zum Tage, Bern 1947, 27–98, 55.

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  42. vgl. auch Dominik Müller, Wiederlesen und weiterschreiben. Gottfried Kellers Neugestaltung des »Grünen Heinrich«. Mit einer Synopse der beiden Passungen, Bern, Frankfurt a. M., New York, Paris 1988, XIII.

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  43. Vgl. Carl Pietzcker, »Das Groteske«, DVjs, 45/2 (1971), 197–211, 208;

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  44. Gerd Henninger, »Zur Genealogie des schwarzen Humors«, in: Das Groteske in der Dichtung, hrsg. von Otto F. Best, Darmstadt 1980, 124–137, 129;

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  45. Gottfried Keller, Die Mazze, Frühe Gedichte, Sämtliche Werke, hrsg. von Jonas Fränkel, Bd. XIII, Bern und Leipzig 1939, 271–273.

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  46. Gottfried Keller, Die Mazze von Wallis, Nachgelassene Gedichte seit 1846, Sämtliche Werke, Bd. XV/2, hrsg. von Carl Helbling, Bern 1949, 182–184.

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  47. Vgl. Gerhart v. Graevenitz, Das Ich am Rande. Zur Topik der Selbstdarstellung bei Dürer, Montaigne und Goethe, Konstanz 1989.

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  48. Vgl. Michail Bachtin, »Die groteske Gestalt des Leibes«, in: ders., Literatur und Karneval. Zur Romantheorie und Lachkultur, hrsg. und übers, von Alexander Kämpfe, Frankfurt a. M., Berlin, Wien 1985, 15–23, 16 f.

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  49. Vgl. auch Wolfgang Kayser, Das Groteske in Malerei und Dichtung, München, Hamburg 1960, 136 f.

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  50. Vgl. insbes. Winfried Menninghaus, »Das Meretlein. Eine Novelle im Roman: Strukturen poetischer Reflexion«, in: ders. Artistische Schrift. Studien zur Kompositionskunst Gottfried Kellers, Frankfurt a. M. 1982, 61–90.

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  51. Vgl. auch Paul Mog, Kindheit und Jugend in der Literatur um 1900, Habil.schr. (masch.) Tübingen 1983, 31–34.

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  52. Unter der Überschrift »Das gerahmte Bild« behandelt Klaus Jeziorkowski, Literarität und Historismus. Beobachtungen zu ihrer Erscheinungsform im 19. Jahrhundert am Beispiel Gottfried Kellers, Heidelberg 1979, 125–132, die in der Literatur des Realismus häufig praktizierte Technik der in einen größeren Text eingeschobenen Novelle.

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  53. Vgl. Friedrich A. Kittler, »Fleurs de Lys«, Fugen. Deutsch-Französisches Jahrbuch für Text-Analytik (1980), 99–113, 100; vgl. ebd., 107, 110.

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  54. August Riedel (1799–1883), Judith, Öl auf Leinwand, 131 x 96 cm, entstanden in Rom 1840, Neue Pinakothek München.

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  55. Vgl. Herbert Anton, Mythologische Erotik in Kellers »Sieben Legendem und im »Sinngedicht«, Stuttgart 1970, 20, der von der literarischen Bewußtheit Kellers als »poeta doctus« spricht.

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  56. Vgl. auch Jochen Hörisch, »Gott, Geld und verunglücktes Dasein im ›Grünen Heinrich‹«, in: ders., Gott, Geld und Glück. Zur Logik der Liebe, Frankfurt a. M. 1983, 116–179, 136 ff.

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  57. Vgl. Laurence A. Rickeis, Der unbetrauerbare Tod, mit einem Vorwort von Friedrich Kittler, aus dem Engl, von Sabine Gross, Wien 1989, 11.

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  58. Zum Motiv vgl. auch Gerhard Kaiser, »Der gefrorene grüne Heinrich. Ein Bild Gottfried Kellers«, Merkur, 37/1 (1983), 66–72.

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  59. Auch Bruno Hillebrand, »Der Garten des ›Grünen Heinrich‹«, DVjs, 45/3 (1971), 567–582, 581, sieht in der Beschreibung des Garten (und anderer Gärten im Roman) ein Melancholiemotiv: »Zur Schönheit gehört das Wehmütige angesichts ihrer Vergänglichkeit.«

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  60. Wolfgang Weber, »Im Kampf mit Saturn. Zur Bedeutung der Melancholie im anthropologischen Modernisierungsprozeß des 16. und 17. Jahrhunderts«, Zeitschrift für Historische Forschung, 2 (1990), 155–192, 172.

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  61. Zum Aspekt des Sammeins vgl. auch Gabriel Imboden, Gottfried Kellers Aesthetik auf der Grundlage der Entwicklung seiner Naturvorstellung. Studie zur Begründung der geometrischen Struktur in der Novellistik, Bern, Frankfurt a. M. 1975, 106.

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  62. vgl. Urs Schweizer, Feier des Festes. Das Fest in der Dichtung Gottfried Kellers, Diss. Zürich 1975, 23 ff.; Graevenitz, »Mythologie des Festes — Bilder des Todes«, 547 f.

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  63. vgl. Klaus-Detlef Müller, »Die ›Dialektik der Kulturbewegung‹. Hegels romantheoretische Grundsätze und Kellers Grüner Heinrich, Poetica, 8 (1976), 300–320;

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  64. Vgl. auch Uwe Hebekus, »Goethes Feste. Allegorien der Geschichte«, in: Goethes Feste, hrsg. und mit einem Nachwort von U. H., Frankfurt a. M., Leipzig 1993, 273–302, 275.

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  65. William Shakespeare, Macbeth, ed. by Kenneth Muir, The Arden Edition of the Works of William Shakespeare, London, Cambridge/Ma. 1965, 117 (IV/1).

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  66. vgl. auch Werner Busch, Die notwendige Arabeske. Wirklichkeitsaneignung und Stilisierung in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts, Berlin 1985, 55–75.

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  67. Jonas Fränkel, »Einleitung«, in: Gottfried Keller, Gesammelte Gedichte, 1. Bd., Sämtliche Werke, Bd. I, hrsg. von Jonas Fränkel, Bern, Leipzig 1931, XV–XXXII, XXXII.

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  68. Emil Ermatinger, Gottfried Keller. Eine Biographie, Zürich 1990, 76.

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  69. Erwin Panofsky, Das Leben und die Kunst Albrecht Dürers, ins Deutsche übersetzt von Lise Lotte Möller, München 1977, Abb. 110.

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  70. Uwe Lemm, Die literarische Verarbeitung der Träume Gottfried Kellers in seinem Werk, Bern, Frankfurt a. M. 1982

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  71. Vgl. Sigmund Freud, Die Traumdeutung, Studienausgabe, Bd. II, Frankfurt a. M. 1982, 282 ff.

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  72. Vgl. Laurenz Steinlin, Kellers materialistische Sinnbildkunst. Die Arbeit am Grünen Heinrich 1848–55 im Kontext, Bern, Frankfurt a. M., New York 1986, 362 ff.

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  73. Jacques Lacan, »Das Seminar über E. A. Poes ›Der entwendete Brief‹«, in: ders., Schriften, Bd. I, aus dem Französischen von Rodolphe Gasché, Norbert Haas, Klaus Laermann und Peter Stehlin unter Mitwirkung von Chantal Creusot, Frankfurt a. M. 1975, 7–60, 37; vgl. Kittler, »Fleurs de Lys«, 105.

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  74. vgl. auch Ruth M. Kessel, Sprechen — Schreiben — Schweigen. Mutterbindung und Vaterimago des grünen Heinrich im Spiegel seines kommunikativen Verhaltens, Frankfurt a. M., Bern, New York, Paris 1988, 141, die in Heinrichs eigenwilliger Benennung des »P« einen Verstoß gegen die herrschende Diskursordnung sieht.

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  75. Vgl. Clemens Brentano, Werke, Bd. I, hrsg. von Wolfgang Frühwald, Darmstadt 1968, 611.

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  76. vgl. Hanna Hohl, Saturn, Melancholie, Genie, mit einem Nachwort von Jenns E. Howoldt über Erwin Panofsky in der Kunsthalle, Stuttgart 1992, 44).

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  77. Vgl. Gottfried Semper, Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten oder praktische Ästhetik. Ein Handbuch, 2 Bde., Frankfurt a. M., München 1860, Bd. I: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst.

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  78. Zur Konvertibilität von Zeit und Geld vgl. Gabriele Stumpp, Müßige Helden. Studien zum Müßiggang in Tiecks »William Lovell«, Goethes »Wilhelm Meisters Lehrjahre«, Kellers »Grünem Heinrich« und Stifters »Nachsommer«, Stuttgart 1992, 152–194, 167 ff.

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  79. Frederick Stopp, »Keller’s Der grüne Heinrich. The Pattern of the Labyrinth«, in: The Discontinuous Tradition. Studies in German Literature in honour of Ernest Ludwig Stahl, Oxford 1971, 129–145, 144.

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  80. Bernd Reifenburg, »Vom Apparate der Geniesucht. Überlegungen zur Ästhetik des Subjekts im Roman des deutschsprachigen literarischen Realismus«, in: Keller übersetzen/Traduire Keller. Actes du colloque 1990 à Lausanne/Lausanner Keller-Kolloquium 1990, hrsg. von Walter Lenschen, Lausanne 1991, 64–80, 77.

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  81. Briefentwurf Kellers an August Adolf Ludwig Folien, Briefe, Bd. IV, Bern 1954, 23 f., 24.

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  82. Vgl. Renate Böschenstein, »Der Schatz unter den Schlangen. Ein Gespräch mit Gerhard Kaisers Buch: Gottfried Keller. Das gedichtete Lehen. Frankfurt a. M. 1981«, Euphorion, 77 (1983), 176–199, 186.

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  83. Josef Kunz, »Gottfried Keller«, in: ders., Die deutsche Novelle im 19. Jahrhundert, Berlin 1970, 94–119, 117, vermerkt gleichwohl eine »dunkle[] Grundstimmung«.

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  84. Gottfried Keller, Die Leute von Seldwyla, hrsg. von Thomas Böning, Sämtliche Werke in sieben Bänden, hrsg. von Thomas Böning, Gerhard Kaiser und Dominik Müller, Bd. IV, Frankfurt a. M. 1989, 11 (künftig im Text zitiert).

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  85. Vgl. etwa Michael Böhler, »Gottfried Kellers Pankraz der Schmoller. Versuch einer schweizerischen Textlektüre«, Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache, 18 (1992), 514–540, 536.

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  86. Hugo v. Hofmannsthal, »Unterhaltung über die Schriften von Gottfried Keller«, in: ders., Erzählungen, erfundene Gespräche und Briefe, Reisen, Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden, hrsg. von Bernd Schoeller in Beratung mit Rudolf Hirsch, Frankfurt a. M. 1979, 514 f.

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  87. Vgl. Hans Dietrich Irmscher, »Konfiguration und Spiegelung in Gottfried Kellers Erzählungen«, Euphorion, 65 (1971), 319–333, 322.

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  88. Vgl. Karl Konrad Polheim, »Beobachtungen zur Symmetrie im dichterischen Kunstwerk«, in: Akten des VI. Internationalen Germanisten-Kongresses Basel 1980, hrsg. von Heinz Rupp und Hans-Gert Roloff, Jahrbuch für Internationale Germanistik, Reihe A, Bd. 8/4, Bern, Frankfurt a. M., Las Vegas 1980, 218–223.

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  89. Zum Problem der Symmetrie in der Literatur vgl. insgesamt Wolfgang Promies, »Symmetrie in der Literatur — Die Sehnsucht nach dem Ebenmaß. Darstellung eines poetischen Problems«, in: Symmetrie in Kunst, Natur und Wissenschaft, 2 Bde., Darmstadt 1986, 373–390.

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  90. Vgl. Hubert Ohl, »Das zyklische Prinzip von Gottfried Kellers Novellensammlung Die Leute von Seldwyla«, Euphorion, 63 (1969), 216–226.

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  91. Benno von Wiese, »Gottfried Keller. Kleider machen Leute«, in: ders., Die deutsche Novelle von Goethe bis Kafka. Interpretationen, 2 Bde., Bd. I, Düsseldorf 21982, 238–249, 240.

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  92. Vgl. Renate Böschenstein, »Pankraz und sein Tier. Zur Darstellung psychischer Prozesse um die Mitte des 19. Jahrhunderts«, in: Formen realistischer Erzählkunst. Festschrift for Charlotte Jolies. In Honour of her 70th Birthday, ed. by Jörg Thunecke, in conjunction with Eda Sagarra, Foreword by Philip Brady, Nottingham 1979, 146–158, 148.

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  93. Vgl. insbes. David Jackson, »Pankraz, der Schmoller and Gottfried Keller’s sentimental education«, German Life and Letters, 30 (1976/77), 52–64;

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  94. vgl. Lilian Hoverland, »Gottfried Kellers ›Pankraz, der Schmoller‹. Eine neubewertung«, Wirkendes Wort, 25 (1975), 27–37, 28.

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  95. vgl. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, IX. Bd., bearb. von A. Bachmann, E. Schwyzer, O. Gröger, W. Clauß, Frauenfeld 1923, 934.

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  96. Zum Begriff vgl. insbes. Fritz Hermanns, »Schmollen ist ein Kommunikationsversuch. Eine linguistische Lektüre von Kellers Pankraz, der Schmoller«, Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache, 18 (1992), 414–429, und

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  97. auch Dietrich Krusche, »Text-Deixis als Rezeptionsbedingung. Der Text als Vorstellungsraum, Sujet-Raum, Kultur-Raum — am Beispiel von Gottfried Kellers Pankraz, der Schmoller«, Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache, 18 (1992), 402–413, 409 ff.

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  98. Vgl. auch Siegfried Mews, »Zur Funktion der Literatur in Kellers Die Leute von Seldwyla«, The German Quarterly, 43/3 (1970), 394–405, 395.

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  99. Gail K. Hart, »Pankraz in Amerika. Ein Bericht«, Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache, 18 (1992), 484–489, 489.

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  100. Vgl. auch Michael Shaw, »The Mirror and its uses. A study of a Pattern in Gottfried Keller’s Prose«, Symposium, 22/4 (1968), 358–383, 368.

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  101. Jeziorkowski liest ›Gold-ach‹, in der scheinhaften Vergoldung die Misere wahrnehmend; vgl. Klaus Jeziorkowski, Gottfried Keller »Kleider machen Leute«. Text, Materialien, Kommentar, München 1984, 94.

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  102. Vgl. etwa Hans Bänziger, »Strapinskis Mantel. Zu einem Motiv in der Erzählung ›Kleider machen Leute‹«, Schweizer Monatshefte, 51 (1971/72), 816–826, 819;

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  103. Gert Sautermeister, »Erziehung und Gesellschaft in Gottfried Kellers Novelle ›Kleider machen Leute‹«, in: Walter Raitz, Erhard Schütz (Hrsg.), Der alte Kanon neu. Zur Revision des literarischen Kanons in Wissenschaft und Unterricht, Opladen 1976, 176–207, 180, 197 f.;

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  104. Vgl. auch Mark Lehrer, Intellektuelle Aporie und literarische Originalität. Wissenschaftsgeschichtliche Studien zum deutschen Realismus: Keller, Raabe und Fontane, New York, San Francisco, Bern, Frankfurt a. M., Paris, London 1991, 30 f., der Kellers Kritik am »falschen Umgang mit Texten und Zeichen« (ebd. 21) beschreibt.

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  105. Vgl. Gottfried Keller, Kleider machen Leute. Erläuterungen und Dokumente, hrsg. von Rolf Selbmann, Stuttgart 1984, 4.

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  106. Vgl. [Georg] Büchmann, Geflügelte Worte, neue Ausgabe, München, Zürich 1967, 166 f.

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  107. Stuart Atkins, »Vestis Virum reddit (Gottfried Keller’s ›Kleider machen Leute‹)«, Monatshefte für Deutschen Unterricht, 37/2 (1944), 95–102, 102.

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  108. Marcus Fabius Quintiiianus, Ausbildung des Redners. Zwölf Bücher, hrsg. und übers. von Helmut Rahn, 2 Bde., Darmstadt 1975, VIII, Prooemium, 20, Bd. II, 130 ff. (dt.: »Verleiht ja doch auch, wie es der griechische Vers bezeugt hat, ein geschmackvoll und prächtig gepflegtes Aussehen den Menschen Ansehen. Dagegen schmückt ein weibischer und mit Verschwendung geputzter Mensch nicht seinen Körper, sondern enthüllt seinen Geist. Ähnlich läßt auch die durchschimmernde und schillernde Ausdrucksweise bestimmter Redner die Gehalte selbst weibisch verweichlicht erscheinen, die in jenes Wortgewand gekleidet werden.«)

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  109. Vgl. Johannes John, Reclams Zitaten-Lexikon, Stuttgart 1992, 241. Der griechische Vers, auf den Quintilian anspielt, findet sich im 6.

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  110. Friedrich von Logau, Sämmtliche Gedichte, hrsg. von Gustav Eitner, Nachdruck der Ausgabe Stuttgart, Tübingen 1872, Hildesheim, New York 1974, 514; vgl. John, Reclams Zitaten-Lexikon. 241.

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  111. Wenig ergiebig: Annemarie Pinto, Das Mantelmotiv in Kellers Kleider machen Leute und Gogols Der Mantel, Bern, Frankfurt a. M., Las Vegas 1978.

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  112. Vgl. Hugo von Hofmannsthal, »Vorspiel für ein Puppentheater«, Gesammelte Werke, Dramen III. 1893–1927, hrsg. von Bernd Schoeller in Beratung mit Rudolf Hirsch, Frankfurt a. M. 1979, 485–490, 486.

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Wagner-Egelhaaf, M. (1997). Gottfried Keller Die Melancholie des Bildes. In: Die Melancholie der Literatur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03696-4_13

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