Zusammenfassung
Wie lange habe ich gebraucht, um zu begreifen, daß ich das Erinnern nicht gelernt habe. So selbstverständlich ist es mir immer gewesen, keine Geschichte zu haben, daß ich gar nicht auf den Gedanken gekommen wäre, (mir) m/eine Geschichte zu erzählen. Und noch heute brauche ich die Gewißheit, daß Du mir zuhörst, um das Erinnern fortzusetzen. Wenn Du mir zuhörst, werde ich die Spur, die ich in den Briefen Madame de Sévignés gefunden habe, nicht mehr verlieren.
Erklär mir, Liebe, was ich nicht erklären kann: sollt ich die kurze schauerliche Zeit nur mit Gedanken Umgang haben und allein nichts Liebes kennen und nichts Liebes tun?
(Ingeborg Bachmann)
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Literatur
Rousseau, Correspondance complète, hrsg. v. R. A. Leigh. Genf 1965ff.
Rousseau, Oeuvres complètes, hrsg. v. B. Gagnebin/M. Raymond, Bd. IV. Paris (Bibl. de la Pléiade) 1969
H. Buffenoir (Hrsg.), J.-J. Rousseau et Henriette jeune parisienne inconnue. Paris 1902
H. Ritter (Hrsg.), Mein Herz verlangt nach einer vollkommenen Öffnung. Briefwechsel einer Unbekannten mit Jean-Jacques Rousseau. München 1978
Madame de Sévigné, Correspondance, hrsg. v. R. Duchêne. 3 Bde., Paris (Bibl. de la Pléiade) 1972ff.
Madame du Deffand, Correspondance complète avec ses amis, hrsg. v. M. de Lescure. 2 Bde., Paris 1865; Reprint Genf 1971
Rahel Varnhagen, Briefwechsel, hrsg. v. F. Kemp. 4 Bde., 2München 1979
Katherine Mansfield, Letters and Journals. A Selection, hrsg. v. C. K. Stead. London 1977
Claudia Honegger, Die Ordnung der Geschlechter. Die Wissenschaften vom Menschen und das Weib. Frankfurt 1991.
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Bürger, C. (1996). »Ich bin, weiß nicht warum …« Henriettes Fragen an Rousseau. In: »Diese Hoffnung, eines Tages nicht mehr allein zu denken«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03668-1_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03668-1_4
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