Zusammenfassung
Die Festspiele G.s sind Gelegenheitsdichtung. Sie waren mit wenigen Ausnahmen an einen konkreten Aufführungszweck gebunden. Meist war der äußere Anlaß ein höfisches Fest oder ein politisches Ereignis. G. hat allerdings versucht, über den unmittelbaren Zweck hinaus das Festspiel zu einem literarischen Genre zu heben. Für die Entstehung der Stücke ist charakteristisch, daß sie in kurzer Zeit entstanden. Die Probenarbeit und die Vorbereitung des bühnentechnischen Apparates, Requisite, Kostüme, Masken, Bühnenbild und Komposition nahmen durchweg mehr Zeit in Anspruch als die Formulierung des Textes. Die Festspiele tendieren zum Gesamtkunstwerk. Als Spätwerke G.s geizen sie nicht mit allegorischen Figuren. Die Aufteilung der Szenen in zwei oder drei Akte ermöglicht die Strukturierung nach Gegensätzen, Polaritäten bis hin zur Steigerung und Versöhnung.
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Literatur:
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Sauder, G. (1996). Festspiele. In: Buck, T. (eds) Goethe Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03653-7_19
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