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Schönheit und Erhabenheit im 18. Jahrhundert

  • Chapter
Die doppelte Ästhetik der Moderne
  • 99 Accesses

Zusammenfassung

Gegenüber dem Niveau der Diskussion in der Gedankenschmiede der Querelle fallen die französischen Beiträge zur Begriffsgeschichte des Erhabenen [59] im 18. Jahrhundert mit der Ausnahme Diderot ab. Im Kontext des westeuropäischen Literaturensembles geht die Führungsrolle in der Ästhetik zunächst an die englischen, seit 1750 zunehmend auch an die deutschsprachigen Theoretiker über. Für Silvain stellt sich im Rückgriff auf das heroische Menschenbild der haute tragédie und in Übereinstimmung des von Pierre Corneille im ›Examen‹ (1660) zu Nicomède (1651) ins Spiel gebrachten Affekts der Bewunderung die Frage des Erhabenen auf dem Feld der Moral. Silvain hebt hervor, daß das Sublime dem Menschen seine Größe (›grandeur‹) fühlen lasse. [60] In der Encyclopédie wird die ereignishafte Wirkungsintensität des Sublimen auf die admirative Identifikation mit dem Willensheroismus klassizistischer Tragödienhelden zurückgenommen, insofern das Sublime wie bei Silvain als das aufgefaßt wird, »qui nous éleve au-dessus de ce que nous étions«. [61] Auch das Supplement zur Encyclopédie übernimmt die Ausrichtung des Sublimen im Sinne heroisch-erhabener »grandeur« der tragédie classique, mochte zwischenzeitlich auch Shakespeares Macbeth (IV 3) exempelwürdig geworden sein und sich die Einordnung des Lemmas im System menschlichen Wissens von der Beredsamkeit (»Art. orat.«) zu den schönen Wissenschaften (»Belles Lettres«) verschoben haben. [62] Boileaus wirkungsästhetisch profilierte Definition des Erhabenen (»qui frap[p]e […] et qui fait qu’un ouvrage enleve, ravit, transport«) mit ihren werk- (»beau désordre«) und produktionsästhetischen (»enthousiasme«, »génie«) Entsprechungen prägt dagegen die weitere Entwicklung des Sublimen bis zu deren Inversion bei Immanuel Kant [63] (1724–1804) auch in den anderen Ländern des westeuropäischen Literaturensembles.

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Notizen

  1. Silvain: Traité du sublime [entst. 1708]. Paris 1732 (Ndr. Genève 1971), livre I, chap, ii, 14. Vgl. Victor Bouillier: Silvain et Kant ou les antécédents français de la théorie du sublime. In: Revue de littérature comparée 8 (1928), 242–257; Girons: Esthétiques du XVIIIe siècle, a.a.O., 42–50. Die Lebensdaten des Parlamentsadvokaten Silvain sind ebenso unbekannt wie sein Vorname.

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  2. Winfried Menninghaus: Zwischen Überwältigung und Widerstand. Macht und Gewalt in Longins und Kants Theorien des Erhabenen. In: Poetica 23 (1991), 1–19. Winfried Menninghaus danke ich für die frühzeitige Überlassung einer Typoskriptfassung.

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  10. Vgl. Joachim Dyck: Ticht-Kunst. Deutsche Barockpoetik und rhetorische Tradition [1966]. 2., verb. Aufl. Bad Homburg, Berlin, Zürich 1969, 91–112; ders.: [Rez.] Ludwig Fischer: Gebundene Rede (1968). In: Anzeiger für deutsches Altertum 80 (1969), 68–85.

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  11. Martin Opitz: Buch von der Deutschen Poeterey [1624]: In: ders.: Gesammelte Werke. Krit. Ausgabe. Hg. George Schulz-Behrend. Stuttgart 1968ff. [nicht abgeschlossen], II, 1 (1978), 331–416, hier: vi, 384.

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  12. Georg Philipp Harsdoerffer: Poetischer Trichter. Die Teutsche Dicht- und Reimkunst. 1. Tl. Nürnberg 1650 (Ndr. Darmstadt 1969), VI, ii, 7, 106.

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  13. Johann Heinrich Alsted: Encyclopaedia. 7 Tom. Herborn 1630, T. II, lib. x, sec. i, cap. iii, reg. ii, 511.

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  16. Johann Jacob Breitinger: Fortsetzung der Critischen Dichtkunst. Zürich 1740 (Ndr. Stuttgart 1966), viii. Abschn., 353 und pass.

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  22. Vgl. Johann Christoph Gottsched (Hg.): Handlexicon oder kurzgefaßtes Wörterbuch der schönen Wissenschaften und freyen Künste. Leipzig 1760, s.v. ›Schönheit‹, 1459–1460. Zitiert in () mit der Sigle Hlex, Lemma, Seite.

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  24. Johann Christoph Gottsched: Versuch einer Critischen Dichtkunst [1729]. 4., sehr verm. Aufl. Leipzig 1751 (Ndr. Darmstadt 1977), ›Vorrede zur zweyten Auflage, von 1737‹, xxvii. Zitiert in () mit der Sigle 4CD, Teil, ggf. Abschnitt, Hauptstück, ggf. Paragraph, Seite.

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  25. Johann Jacob Bodmer, Johann Jacob Breitinger: Die Discourse der Mahlern (1721–1723), hier: I. TL, 19. Discours (von Bodmer-Rubeen). Zit. nach dies.: Schriften zur Literatur. Hg. Volker Meid. Stuttgart 1980, 10.

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  27. Johann Jacob Bodmer, Johann Jacob Breitinger: Von dem Einfluß und Gebrauche der Einbildungs=Krafft. Franckfurt, Leipzig 1727, Widmungsschreiben an Christian Wolff, unpag·

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  28. Johann Jacob Bodmer: Critische Abhandlung von dem Wunderbaren. Zürich 1740 (Ndr. Stuttgart 1966), i. Abschn., ›Von der Wahl der Materie aus der unsichtbaren Welt‹, 11.

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  29. Johann Jacob Breitinger: Critische Dichtkunst. Zürich 1740 (Ndr. Stuttgart 1966), iv. Abschn., ›Von der Wahl der Materie‹, 85 und pass. Nachweise mit Abschnittsangabe in () im Text.

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  30. Marilyn K. Torbruegge: Bodmer and Longinus. In: Monatshefte 63 (1971), 341–357; dies.: Johann Heinrich Füßli und ›Bodmer-Longinus‹. Das Wunderbare und das Erhabene. In: DVjs 46 (1972), 161–185. Vgl. Hans Otto Horch, Georg-Michael Schulz: Das Wunderbare und die Poetik der Frühaufklärung. Gottsched und die Schweizer. Darmstadt 1988; dazu mein Verriß in: Lessing Yearbook 22 (1990), 257–261.

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  31. Johann Jacob Bodmer: Critische Betrachtungen über die poetischen Gemählde der Dichter. Zürich 1741 (Ndr. 1971), bes. vii. Abschn., ›Von den Gemählden des Schönen‹, 152–211, viii. Abschn., ›Von dem Grossen‹, 211–239 und ix. Abschn., ›Von dem Ungestümen‹, 239–281, hier: 153 f.

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  32. Vgl. Frank Jolles: Nachwort. In: Samuel Gotthold Lange: Horatzische Oden. Hg. Frank Jolles. Stuttgart 1971, l*–44*, hier: 14*; Karl Ludwig Schneider: Klopstock und die Erneuerung der deutschen Dichtersprache im 18. Jahrhundert. 2. Aufl. Heidelberg 1965, pass.

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  33. Johann Georg Walther (1708–1761): Der Unterschied des Erhabenen in einer Rede, nach des Hermogenes und Longins Grundsätzen. In: Belustigungen des Verstandes und des Witzes Bd. 2, 4. St. (Leipzig 1742), 320–336; Georg Wilhelm Zapf (1747–1810): Von dem Erhabenen der Dichtkunst in den geistlichen Liedern. Ulm 1769; Jacob Daniel Wegelin (1721–1791): Vertheidigung des Erhabnen moralischen Geschmacks in den schönen Wissenschaften. Lindau 1762.

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  34. Johann Caspar Heß (1727–1799): Zufällige Gedancken über das Heldengedicht, der Messias. Zürich 1749, 42; zit. nach Jolles: Nachwort, a.a.O., 14*. Vgl. Gerhard Kaiser: Klopstock. Religion und Dichtung [1963]. 2., durchges. Aufl. Kronberg/Ts. 1975, 133–160.

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  35. Robert Lowth [1711–1787]: Vorlesungen über die heilige Dichtkunst der Hebräer, mit Herders und Jones’s Grundsätzen verbunden [Auszug]. Übers. Carl Benjamin Schmidt [geb. 1763]. Danzig 1793, § 71,142ff., § 59,117f. und Anm. zu § 74,152; vgl. Robert Lowth: De sacra Poesi Hebraeorum Praelectiones Academicae. Ed. Johannes David Michaelis [1717–1791]. Göttingen 1753. Vgl. Gutzen: Poesie der Bibel, a.a.O., pass.

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  36. Immanuel Jacob Pyra: Erweis, daß die G*ttsch*dianische Sekte den Geschmack verderbe. Hamburg, Leipzig 1743; angebunden ders.: Fortsetzung des Erweises, daß die G*ttsch*diani- sche Sekte den Geschmack verderbe. Berlin 1744 (Ndr. Hildesheim, New York 1974). Zit. als Erweis bzw. Fortsetzung in () im Text. Hier: Erweis, 2f. Der Parteiname spielt auf Addisons große ›Milton-Rezension‹ an, die 1712 im Spectator erschienen war.

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  37. Johann Christoph Gottsched: Vorrede [datiert: Leipzig in der Neujahrsmesse 1735]. In: Der deutschen Gesellschaft in Leipzig eigene Schriften und Uebersetzungen […]. 2., verm. Aufl. Leipzig 1742, unpag. In der Sammlung selbst sowie in ihrem Anderen Teil (Leipzig 1734, 21742) finden wir neben Gottscheds Übersetzung von Fontenelles Abhandelung [!] vom Ursprunge der Fabeln (702 ff.) die Verdeutschungen einer Reihe der einschlägigen theoretischen Schriften Saint-Évremonds: Betrachtung über die Trauerspiele [= Sur les Tragédies, 1668/69–70], Ueber die Lustspiele [=Sur les Comédies, 1666/67] (Übers. Heinrich Siegmund von Wengler), Gedanken von dem Wunderbaren in den Gedichten der Alten [= Du Merveilleux qui se trouve dans les Poèmes des Anciens, 1675], Gedanken über die Gedichte der Alten [= Sur les Anciens, 1685?], Gedanken von der Oper [= Sur les Opéras, gedr. 1705] (Übers. Wolf Balthasar Adolf von Stein wehr). Separat davon war Des Herrn von St. Evre- mond Betrachtung über die Gedichte der Alten. Übers. Ferdinand Freiherr von Münchhausen. Leipzig 1741 gedruckt worden. Münchhausens Übersetzung erschien nochmals in der Sammlung einiger ausgesuchter Stücke der Gesellschaft der freyen Künste zu Leipzig. Tl 1. Leipzig 1754. Saint-Evremonds Aufsatz De la Tragédie ancienne et moderne (1674/75) ist von den Gottschedianern dagegen offenbar nicht rezipiert worden. Heinrich Clairmont (Castrop-Rauxel) danke ich herzlich für den Hinweis auf Münchhausens Übersetzung, durch den alles weitere bald bibliographisch erschlossen werden konnte. Eine Untersuchung zur Rezeption des Londoner Asylanten in der deutschen Frühaufklärung soll bei sich bietender Gelegenheit vorgelegt werden, um die einschlägigen Publikationen von Werner Krauss (Gottsched als Übersetzer französischer Werke. In: Hermann Samuel Reimarus [1694–1768], Ein »bekannter Unbekannter« der Aufklärung in Hamburg. Göttingen 1973, 66–74) und Günter Gawlick (Johann Christoph Gottsched als Vermittler der französischen Aufklärung. In: Zentren der deutschen Aufklärung. Bd. III: Leipzig und Bürgerlichkeit. Hg. Wolfgang Martens. Heidelberg 1990 [= Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung, Bd. 17], 179–204) zu ergänzen. Krauss und Gawlick kennen Gottscheds Engagement für Saint- Evremond nicht.

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  38. Michael Konrad Curtius: Abhandlung von dem Erhabenen in der Dichtkunst [entst. vor 1758]. In: ders.: Kritische Abhandlungen und Gedichte. Hannover 1760, §5, 9 und §12, 27.

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  39. Johann Joachim Eschenburg: Entwurf einer Theorie und Literatur der schönen Wissenschaften. Berlin, Stettin 1783 (Ndr. Hildesheim, New York 1976), i, §41, 25. Vgl. Johann Georg Jacobi (1740–1814): Vom Erhabenen. In: Iris IV. 2 (1775), 106–132; Johann Georg Purmann (1733–1813): Erhaben. In: Deutsche Encyclopädie oder Allgemeines Real=Wör- terbuch aller Künste und Wissenschaften von einer Gesellschaft Gelehrter. 23 Bde [bis K]. Frankfurt/M. 1778–1804, VIII (1783), 743–748; Karl Heinrich Heydenreich (1764–1801): Grundriß einer neuen Untersuchung über die Empfindung des Erhabenen. In: Neues philosophisches Magazin 1 (1789), 1. St., 86–96.

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  41. E.T. A. Hoffmann: Beethoven, 5. Sinfonie [1810]. In: ders.: Schriften zur Musik. Nachlese. Hg. Friedrich Schupp. München 1963 (= Sämtl. Werke, 5), 34–51; ders.: Beethovens Instrumental-Musik [1814]. In: ders.: Fantasie- und Nachtstücke. Hg. Walter Müller-Seidel. München 1960 (= Sämtl. Werke, 1), 41–49. Vgl. Carl Dahlhaus: E.T.A. Hoffmanns Beethoven-Kritik und die Ästhetik des Erhabenen. In: Archiv für Musikwissenschaft 38 (1981), 79–92. Der Dreiklang Haydn, Mozart, Beethoven folgt der Dreistillehre.

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  42. Moses Mendelssohn: Philosophische Schriften. Vorrede [2. Fssg., 1771]. In: ders.: Gesammelte Schriften. Jubiläumsausgabe. Hg. Ismar Elbogen, Julius Guttmann, Eugen Mittwoch, Alexander Altmann, Eva J. Engel-Holland. Berlin, Breslau, Stuttgart, Bad Cannstatt 1929ff. [nicht abgeschlossen], 1 (1929), 231–232. Der weitere Ausbau der Lehre von den vermischten Empfindungen sollte Mendelssohn in die Lage setzen, insbesondere zu begreifen, »warum das Erhabene mehrentheils vom Schrecklichen begleitet und unterstützt zu werden pflegt.« (ebd.) Zit. mit der Sigle: JubA.

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  43. Moses Mendelssohn: 146. Litteraturbrief (= Rez. Michael Konrad Curtius: Abhandlung von dem Erhabenen in der Dichtkunst. In: ders.: Kritische Abhandlungen und Gedichte [1760]) [1761], JubA 5. 1 (1991), 347–350, hier: 348.

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  45. Moses Mendelssohn: Ueber das Erhabene und Naive in den schönen Wissenschaften [3. Fssg., 1771], JubA 1 (1929), 453–494, hier: 456.

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  47. Immanuel Kant: Bemerkungen in den »Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen« [1764]. Hg. Marie Rischmüller. Hamburg 1991, 20.

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  49. Hans-Jürgen Schings: Beobachtungen über das Gefühl des Erhabenen bei Goethe. In: Begegnung mit dem ›Fremden‹. Grenzen, Traditionen, Vergleiche. Akten des VIII. Internationalen Germanisten-Kongresses, Tokyo 1990. Hg. Eijiro Iwasak. Bd. 7: Klassik - Konstruktion und Rezeption. Orientalismus, Exotismus, koloniale Diskurse. München 1991, 15–26.

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  50. Karl Albert: Die Idee des Erhabenen in der Ästhetik des deutschen Idealismus. Diss. phil. Bonn 1950 (masch.), 71–84, hier: 79. Vgl. Jochen Schulte-Sasse: Herder’s Concept of the Sublime. In: Herder Today. Contributions from the International Herder Conference. Nov. 5–8, 1987. Stanford CA. Hg. Kurt Mueller-Vollmer. Berlin, New York 1990, 268–291.

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  51. Ludwig Tieck: Über das Erhabene [1792]. In: ders.: Schriften in zwölf Bänden. Bd. I: 1789–1794. Hg. Achim Hölter. Frankfurt/M. 1991 (= Bibliothek deutscher Klassiker, 64), 637–651 und 1137–1170 (Kommentar), hier: 641. Vgl. Edwin H. Zeydel: Tieck’s Essay ›Über das Erhabene‹. In: PMLA 50 (1935), 537–549, hier: 542. Die Rhetorik erhabener Empfindsamkeit und die Sentimentalisierung des Erhabenen illustriert der gleichzeitige Briefwechsel in den Monaten Mai/Juni 1792 zwischen Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder (in: Sämtliche Werke und Briefe. Hist.-krit. Ausgabe. Hg. Silvio Vietta, Richard Littlejohns. 2 Bde. Heidelberg 1991, II, bes. Nr. 3–8, 24–63). Der von Gerhard Sauder (Empfindsamkeit und Frühromantik. In: Die literarische Frühromantik. Hg. Silvio Vietta. Göttingen 1983, 85–111, bes. 92ff.) für die Anfänge der Frühromantik herausgestellte Einfluß der »Ästhetik des Emotionalismus« ist um die Traditionslinie der Ästhetik des Erhabenen zu ergänzen. Vgl. Verf.: Erhabenheit und Frühromantik. Zu Carl Großes Buch ›Über das Erhabene‹ von 1788. In: Neohelicon 17. 2 (1990), 27–41, bes. 34ff.

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  52. Carl Große: Über das Erhabene [1788]. Hg. Carsten Zelle. St. Ingbert 1990, 12ff.

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  53. Carl Große: Ueber Größe und Erhabenheit. In: Deutsche Monatsschrift 2 (Juli 1790), 275–302, hier: 288.

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Zelle, C. (1995). Schönheit und Erhabenheit im 18. Jahrhundert. In: Die doppelte Ästhetik der Moderne. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03632-2_7

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