Zusammenfassung
Was Montage ist, hat Jean-Luc Godard in seiner Einführung in eine wahre Geschichte des Kinos mit einer schlichten, prägnanten Formel benannt: »einfach etwas in Verbindung bringen« (1983, S. 16). In dieser Formel ist der materielle Zusammenhang noch präsent, dem das Montageverfahren entspringt. ›Montage‹, der Substanzbegriff des Films, entstammt der Sphäre der industriellen Produktion. Er bezeichnet seit dem 19. Jahrhundert den Aufbau oder Zusammenbau einer Maschine oder eines Maschinensystems. Begriffsgeschichtlich aufschlußreich ist dabei, daß das Grimmsche Wörterbuch in dem von Moritz Heyne bearbeiteten einschlägigen Band diesen Terminus noch 1885 nicht verzeichnet. Der Begriff entwickelt sich, zunächst ohne lexikalische Spuren zu hinterlassen, sukzessiv in enger Verbindung mit neueren Produktionsverfahren der Industrie, der Architektur, der maschinellen Produktion. Industrielle Verfahrensweise heißt dabei, getrennt voneinander produzierte, arbeitsteilig hergestellte Teileinheiten eines künftigen Ganzen zusammenzufügen. Hierfür ist der Plan konstitutiv, im Produkt eine Synthese zu schaffen, mithin als Resultat ein Ganzes vorzulegen.
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Schnell, R. (2000). Montage. In: Medienästhetik. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03617-9_3
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