Zusammenfassung
In der Forschung herrscht inzwischen weitgehend Übereinstimmung darüber, daß die sozialistische Frauenbewegung unter der Ägide Clara Zetkins Anfang der 1890er Jahre ihre Haltung zum Arbeiterinnenschutz änderte.168 Bisher wurde jedoch kaum der Versuch unternommen, diese Entwicklung zu erklären. Lange Zeit stützte sich die Forschung auf zeitgenössische Darstellungen von in der Frauenbewegung engagierten Frauen, die insofern problematisch sind, als sie die Entwicklung vor 1890 „ex eventu“ betrachten. Bezüglich des Arbeiterinnenschutzes bedeutet das, daß vor allem aus der Sicht der Sozialistinnen die Ablehnung des Arbeiterinnenschutzes vor der organisatorischen Trennung von der bürgerlichen Frauenbewegung als unreife Frühphase der eigenen Bewegung erscheint. Dementsprechend bemühen sich die Forscher und Forscherinnen, die Ablehnung des Arbeiterinnenschutzes — zumeist beschränkt auf Clara Zetkins Rede von 1889 — zu erklären, während sie die spätere Zustimmung als selbstevident übernimmt.169
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Schmitt, S. (1995). Der Weg der Frauenbewegung zum Arbeiterinnenschutz. In: Der Arbeiterinnenschutz im Deutschen Kaiserreich. Ergebnisse der Frauenforschung. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03602-5_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03602-5_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01312-5
Online ISBN: 978-3-476-03602-5
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