Zusammenfassung
Die Jahre 1888 bis 1890 brachten einige Veränderungen in der deutschen Innen- und Außenpolitik. Wilhelm IL, der nach einem »persönlichen Regiment« trachtete, entließ Bismarck. Er erneuerte auch nicht mehr den »Rück-versicherungsvertrag« mit Rußland und stellte die Weichen für die Erweiterung der Flotte und eine forcierte Rüstung, um die Macht des Deutschen Reiches auszubauen. Um die Jahrhundertwende stieg Deutschland zur größten europäischen Industrienation auf, so daß die Machtsphären in Bewegung gerieten. Das deutsch-französische Wettrüsten, die Flottenrivalität mit Großbritannien und die russische Balkanpolitik führten schließlich zum I.Weltkrieg, der das Deutsche Reich 1,9 Millionen Kriegstote und 194 Milliarden Goldmark kostete. Die Jahre 1917/18 markierten eine Epochenzäsur. Seit dieser Zeit beeinflußten die USA und Rußland in zunehmendem Maße die Weltpolitik, und in Deutschland wurde im Zuge der Novemberrevolution die Monarchie beseitigt.
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Anmerkungen
Friedrich Freiherr von Khaynach: Anton von Werner und die Berliner Hofmalerei, Zürich 1893, S. 3.
Friedrich Wendel: Wilhelm II. in der Karikatur, Dresden 1928, S. 43 und 46.
John Grand-Carteret: »Er« im Spiegel der Karikatur. 348 Zeichnungen aus allen Ländern, Wien und Leipzig 1906, S. 43.
Siehe: Richard Berger: Punch. Vikto-rianischer Humor 1841–1901, Dortmund 1982, S. 196.
Siehe: John Grand-Cartere: Onkel Eduard, Berlin 1906.
Hermann Schlittgen: Erinnerungen, München 1926, S. 120 f.
Eduard Fuchs: Die Karikatur der europäischen Völker, 2. Teil, München 1921, S. 388.
Zit. von: A. Moszkowski, in: Alexander Moszkowski: 40 Jahre »Lustige Blätter«. In: Acht Uhr-Abendblatt (Berlin) vom 22. Sept. 1926;
hier zit. nach Ursula E. Koch: Der Teufel in Berlin, Köln 1991, S. 267.
Alfred Mayer: Thomas Theodor Heine, in: Nord und Süd, 36. Jg., Bd. 140, Heft 447, 1912, S. 334.
Heinrich Zille in: Hans Ostwald: Das Zillebuch, Berlin 1929, S. 12.
Hans Ostwald schrieb über die beachtliche Resonanz Zilles: »Der allgemeinen Beliebtheit, der Zille und seine Gestalten sich erfreuen konnten, verdankte er auch einige Anerkennungen, die nicht jedem Künstler dargebracht werden. Nicht nur in allen guten humoristischen Zeitschriften erschienen seine Blätter. Nicht nur wurden seine Bücher und Alben in vielen zehntausend Exemplaren verkauft — ja, manche Zillealben brachten es bis jetzt fast auf eine Auflage von nahezu hunderttausend Stück. Die Popularität seiner Gestalten führte schließlich zur Einrichtung von Festen, die unter seinem Namen viele Tausende von Menschen in fröhlicher Ungebun-denheit versammelten.« (Hans Ostwald: Das Zillebuch, Berlin 1929, S. 70).
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Lammel, G. (1995). Die »rote Bulldogge« und andere politische Wadenbeißer — Satirische und humoristische Darstellungen in der Ära Wilhelms II. In: Deutsche Karikaturen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03601-8_14
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