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Behauptete Mitte. Die Mutterfiguren Heidrun Hegewalds

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Verklärt, verkitscht, vergessen
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Zusammenfassung

»Ich weiß nicht, ob es jetzt sinnvoll wäre, darüber zu streiten, wie ›wirklich‹ Träume sind; daß sie die realen Ängste eines Menschen spiegeln können, scheint unbestreitbar; auch die realen Hoffnungen. Ohne sie, ohne die ganze Skala der Gefühle und Leidenschaften blieben vielleicht noch funktionsfähige, eigentlich aber tote Körper zurück. Ich weiß nicht, wie lange der historische Moment noch andauern wird, da Frauen, weniger eingeübt in die Techniken der Anpassung und der Abtötung ihrer Gefühle als viele schärfer gedrosselte Männer, ihren Gefühlen noch freien Lauf lassen.«1 Diese Sätze schreibt Christa Wolf im Oktober 1984. Sie trägt sie auf einer Tagung vor, auf der sie, vorsichtig abwägend, danach fragt, ob die Gefühlsstärke der Frauen die Kühle einer verwissenschaftlichten und technoiden Welt zu unterwandern vermag.

Ich habe meine ganz individuelle Angst vor dem Verstummen.

(Heidrun Hegewald, 1990)

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Frank, T. (1996). Behauptete Mitte. Die Mutterfiguren Heidrun Hegewalds. In: Möhrmann, R., Mrytz, B. (eds) Verklärt, verkitscht, vergessen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03596-7_18

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03596-7_18

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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