Zusammenfassung
»Ich weiß nicht, ob es jetzt sinnvoll wäre, darüber zu streiten, wie ›wirklich‹ Träume sind; daß sie die realen Ängste eines Menschen spiegeln können, scheint unbestreitbar; auch die realen Hoffnungen. Ohne sie, ohne die ganze Skala der Gefühle und Leidenschaften blieben vielleicht noch funktionsfähige, eigentlich aber tote Körper zurück. Ich weiß nicht, wie lange der historische Moment noch andauern wird, da Frauen, weniger eingeübt in die Techniken der Anpassung und der Abtötung ihrer Gefühle als viele schärfer gedrosselte Männer, ihren Gefühlen noch freien Lauf lassen.«1 Diese Sätze schreibt Christa Wolf im Oktober 1984. Sie trägt sie auf einer Tagung vor, auf der sie, vorsichtig abwägend, danach fragt, ob die Gefühlsstärke der Frauen die Kühle einer verwissenschaftlichten und technoiden Welt zu unterwandern vermag.
Ich habe meine ganz individuelle Angst vor dem Verstummen.
(Heidrun Hegewald, 1990)
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Notizen
Christa Wolf: Krankheit und Liebesentzug. Fragen an die psychosomatische Medizin. In: John Erpenbeck (Hg.): Windvogelviereck. Schriftsteller über Wissenschaften und Wissenschaftler. Berlin: Der Morgen 1987, S. 185f.
Wolfgang Heise: Laudatio für Heidrun Hegewald anläßlich der Verleihung des Max-Lingner-Preises 1980. In: Mitteilungen der Akademie der Künste der DDR, 3 (März/April 1981), S. 11.
Heidrun Hegewald: Mich ängstigt dieses laute Leben. In: Berliner Zeitung, 27. Juli 1990.
Unter dem Titel: »Kassandra in der Nische. ›Kritische Kunst‹ in der DDR« faßt Hermann Raum nachträglich alle kritischen Bilder der DDR-Kunst zusammen, was sicher zu pauschal ist. In: Eckhart Gillen, Rainer Haarmann: Kunst in der DDR. Berlin: Kiepenheuer & Witsch 1990, S. 84–87.
Ina Gille: Reflexionen über die X. In: Bildende Kunst, 1 (1988). S. 11.
Christa Wolf: Kassandra. Vier Vorlesungen. Eine Erzählung. 2. Auflage. Berlin, Weimar: Aufbau-Verlag 1984, S. 137 (Ausgabe mit zensurbedingten Auslassungen).
Dazu: Hans Belting: Giovanni Bellini. Pietà. Ikone und Bilderzählung in der venezianischen Malerei. Frankfurt a.M.: Fischer 1985.
Heidrun Hegewald: Meine Sehnsucht nach Gerechtigkeit ist krisenfest. In: Gerlinde Förster (Hg.): Es zählt nur, was ich mache. Gespräche mit bildenden Künstlerinnen aus Ost-Berlin seit 1990. Berlin: Verein der Berliner Künstlerinnen e.V. 1992, S. 42.
Helga Möbius: Überlegungen zur Ikonographie der DDR-Kunst. In: Katalog: Weggefáhrten-Zeitgenossen. Bildende Kunst aus drei Jahrzehnten. Berlin: Zentrum für Kunstausstellungen der DDR 1979, S. 357–370.
Heidrun Hegewald: Familienbild. Interview. In: Für Dich, Nr. 29 (1977).
Friedrich Dieckmann: Treppenblicke in der Akademie der Künste. Vier Meisterschüler der Sektion Bildende Kunst. In: Mitteilungen der Akademie der Künste der DDR, 2 (März/April 1975), S. 23.
Helmut Netzker: Sich öffnen für Prozesse, die uns heute bewegen. Kunstausstellung der Hauptstadt am Fernsehturm II. In: Berliner Zeitung, 21. Dezember 1979.
Jens Semrau, Matthias Flügge: Zur Bezirksausstellung Berlin. In: Bildende Kunst, 3 (1980), S. 145.
Hermann Raum: Gegen des Zeitgenossen unverdient ruhigen Schlaf. In: Bildende Kunst, 10 (1980), S. 508/09.
Wolfgang Heise: Laudatio für Heidrun Hegewald anläßlich der Verleihung des Max-Lingner-Preises 1980. In: Mitteilungen der Akademie der Künste der DDR, 3 (März/April 1981), S. 12.
Heidrun Hegewald: Frau K. Die zwei Arten zu erbleichen. Notate — begonnen 1986 vor der Neuzeitrechnung — fortgeführt im 3. Jahr seit der Abrechnung — formuliert in ostdeutscher Sprache. Entstehungsraum des ins Westdeutsche Nichtübertragbaren ist die DDR. Berlin: Dietz-Verlag 1993.
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Frank, T. (1996). Behauptete Mitte. Die Mutterfiguren Heidrun Hegewalds. In: Möhrmann, R., Mrytz, B. (eds) Verklärt, verkitscht, vergessen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03596-7_18
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