Zusammenfassung
Das Bild der Mutter, das Max Lingner entworfen und viele Male variiert hat, ist als politische Metapher der französischen Linken in den 30er Jahren weit verbreitet worden. Der deutsche Künstler war bereits 1928 nach Paris gekommen, in der Hoffnung, hier als Maler den Durchbruch zur Moderne zu schaffen. In Dresden war er Schüler Bantzers gewesen und hatte zunächst im Stil der Jahrhundertwende unter dem Einfluß von Hodler erotisierte Allegorien gemalt und später, angeregt durch die Berliner Malerei, sozialkritische Themen aufgegriffen. In Paris fand er seine künstlerische Identität erst — eine andere als die von ihm ursprünglich erstrebte —, als Henri Barbusse ihn aufforderte, für seine Zeitschrift Monde als Zeichner zu arbeiten. Vom August 1931 bis zu der letzten Nummer von Monde im September 1935 (nach dem Tode von Barbusse hielt sich die Zeitschrift nicht länger), war Lingner Pressezeichner und zugleich Lay-outer dieser Zeitung, »der Sklave der täglichen Zeichnung«, wie der Kunstkritiker Georges Besson ihn nannte.1
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Notizen
Zur Querelle du réalisme vgl. Serge Fauchereau: La querelle du réalisme. Paris: Cercle d’art 1987; Hans Joachim Neyer: Technik und Avantgarde. In: Ausstellungskatalog: Absolut modern sein. Culture technique in Frankreich 1889–1937. Berlin: Staatliche Kunsthalle, NGBK 1986, S. 376f.; Wolfgang Klein: Kunst in der Volksfront. Der Realismusstreit 1936. In: Ausstellungskatalog Max Lingner 1988, S. 36–41.
Vgl. Wolfgang Klein: Barbusse und Charkow. In: Weimarer Beiträge, Jg. 22, H. 12 (1976), S. 165–171. Es handelte sich um die 2. Internationale Konferenz proletarischer und revolutionärer Schriftsteller.
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Held, J. (1996). Politische Aktion und paranoisch-kritische Analyse. Das Bild der Mutter bei Max Lingner und Salvador Dali. In: Möhrmann, R., Mrytz, B. (eds) Verklärt, verkitscht, vergessen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03596-7_11
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