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Der Krieg, die Revolution, das Komplott

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Die Gemeinschaft, der Tod, das Abendland
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Zusammenfassung

Der Einsatz farbiger Bevölkerungen im Ersten Weltkrieg und weit mehr noch die Oktoberrevolution — mit der Rußland, wie Spengler sagt, die weiße Maske abwirft und das Bündnis mit den Kolonialländern und -völkern sucht, die es zur Erhebung gegen ihre Herrscher aufruft — werden zu traumatischen Erfahrungen. Dadurch findet in Deutschland das Bild des Abendlandes als einer von einem gigantischen feindlichen Aufmarsch belagerten Festung Verbreitung, wobei zu den Feinden mehr und mehr auch die Figur des Juden gerechnet wird. Bevor wir jedoch die Entwicklung der Kriegsideologie weiterverfolgen, sollten wir eine allgemeinere Betrachtung anstellen. Ebenso wie die Topoi der Kriegsideologie bleiben auch die sich im Gefolge der Bestürzung über die Oktoberrevolution verbreitenden Topoi keineswegs auf Deutschland beschränkt, auch wenn sie hier tiefere Wurzeln schlagen als anderswo und ein unheilvolleres Ausmaß annehmen.

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Anmerkungen

  1. Siehe hierzu L. Poliakov, Histoire de l’antisémitisme. L’Europe suicidaire,1870–1933, Paris 1977, besonders die Kap. 3 und 4; A. P. Schmid, Churchills privater Krieg. Intervention und Konterrevolution im russischen Bürgerkrieg 1918–1920, Zürich 1974, S. 293 und S. 312; D. Losurdo, Marx und die Geschichte des Totalitarismus, zit.

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Losurdo, D. (1995). Der Krieg, die Revolution, das Komplott. In: Die Gemeinschaft, der Tod, das Abendland. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03593-6_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03593-6_4

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01299-9

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