Zusammenfassung
Wer sich heute mit Jean Pauls »Kardinalroman«, dem »Titan«, beschäftigt, sieht sich einer Reihe von Deutungsmustern gegenüber, die eine Antwort auf die Frage nach dem eigenen Erkenntnisinteresse geboten erscheinen lassen. Davon nicht zu trennen, ja eigentlich vorab zu diskutieren wäre zudem das Problem, inwiefern den Romanen Jean Pauls Werkcharakter zuzusprechen ist und ob sie überhaupt als ästhetische Ganzheit interpretiert werden können. Denn vielem, was in der jüngeren Jean-Paul-Forschung über den »Titan« geschrieben worden ist, liegt implizit oder explizit die Vorstellung zugrunde, daß an einem solchen Text immer nur übergreifende Problemzusammenhänge untersucht werden können. Von verschiedenen Gesichtspunkten her ist ein solcher Standort begründet worden. Unter kommunikationstheoretischem Aspekt hat ihn wohl am bündigsten Burkhardt Lindner formuliert: »Kein Werk wird sich — samt den Nebenwerken — als Einzelwerk im Sinne des Werkautonomiebegriffs interpretieren lassen. Es enthält vielmehr den Status eines Fragments. Alle Werke sind als eine ›kontingente‹ Konkretisation des Kommunikationsmodells zu lesen: als eine Variante, als ein Produkt einer unendlichen Schreibproduktivität des Generalautors.« [1]
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Golz, J. (1996). Einleitung. In: Welt und Gegen-Welt in Jean Pauls »Titan«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03574-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03574-5_1
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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