Zusammenfassung
Den Gegenstand theoretisch zu erschöpfen durch eine Grundsatzdiskussion über Probleme wie Realismus, Fiktionalität oder Wirklichkeitszusammenhang ist hier nicht ganz der Ort.2 Natürlich hat man es mit einem mimetischen Als Ob zu tun, wie Wolfgang Iser unter Berufung auf Hans Vaihinger ausführt. Iser sieht den “Akt des Fingierens” darin charakterisiert, “daß er die Wiederkehr lebensweltlicher Realität im Text bewirkt und gerade in solcher Wiederholung das Imaginäre in eine Gestalt zieht, wodurch sich die wiederkehrende Realität zum Zeichen und das Imaginäre zur Vorstellbarkeit des dadurch Bezeichneten aufheben. “3 Das Fiktive stünde also in der Mitte zwischen ‘real’ und ‘imaginär’. “Wenn es sich so verhält”, so Iser, “dann ist damit auch die Opposition von Fiktion und Wirklichkeit verabschiedet, denn sie impliziert als ‘stummes Wissen’ immer ein Bezugssystem, das für den Akt des Fingierens als Grenzüberschreitung nicht mehr in Anschlag gebracht werden kann. “4 Am besten wird es sein, die Frage minimal und ganz eng zu stellen: Was haben die historisch, wenngleich oft nur approximativ raum-zeitlich faßbaren, zählbaren, beschreibbaren Invaliden mit Name, Dienstgrad und Lebensdaten gemeinsam mit den sprachlichen Zeichen auf Papier, die Invaliden repräsentieren?
Wer bei dem Stelzler dient, lernt bald hinken.1
(Sprichwort, nach Simrock)
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Notizen
Karl Simrock: Die deutschen Sprichwörter. Einl. v. Wolfgang Mieder. Stuttgart 1988, S. 500, Nr. 9876.
Karl Beck: Lieder vom armen Mann. Mit einem Vorwort an das Haus Rothschild. Dritte, durchges. Aufl. Leipzig 1846, S. 93–102.
Karl Marx/ Friedrich Engels: Über Kunst und Literatur in zwei Bänden. 2. Bd. Berlin 1968, S. 213.
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Hölter, A. (1995). Ist Invalidenliteratur realistisch?. In: Die Invaliden. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03572-1_32
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