Zusammenfassung
Ende der zwanziger Jahre taucht ein Schlagwort in der Presse aui „Theaterplanwirtschaft“ wird zum neuen Kampfbegriff in der Diskussion um eine mögliche Umstrukturierung der Theaterlandschafft in Westdeutschland. Bedingt durch die große Wirtschaftskrise geht die Regierung 1931 sogar so weit, Notverordnungen zu erlassen, die erlauben, eine gewisse Zahl von städtischen Beamten und Vertragsangestellten zu kündigen und teilweise unter veränderten Vertragsbedingungen wieder einzustellen sowie große Theaterbetriebe kostensparend zu fusionieren. Robert Hemried faßt die momentane Situation zusammen:
„[…] der Aachener Volksfreund‘ berichtet, daß eine Sondeikommission der Preußischen Staatsregierung sich demnächst ins Rheinland begeben werde, um die ,verschwenderische‘ Theaterwirtschaft der Stadte rücksichtslos einzudämmen. Das genannte Blatt tritt für regionale Aufziehung der Opernplanwirtschaft ein, und zwar durch Teilung des ganzen Gebietes zwischen Aachen und Dortmund in eine westliche und östliche Opernprovinz, deren Scheidelinie etwa bei Duisburg läge. Essen, Bochum, Dortmund und Hagen würden den Ostteil bilden, Köln, Düsseldorf, Aachen, Wuppertal, Krefeld und gegebenenfalls Duisburg und Gladbach-Rheydt den Westteil. Innerhalb dieser Bezirke müßten sich die Städte in die verschiedenen Aufgaben der Oper, nämlich Große Oper, Spieloper und Operette, teilen. Das allergrößte Aufsehen aber erregte mit Recht eine Kundgebung des Oberbürgermeisters Dr. Jarres — Duisburg über die Plane der Zusammenlegung mehrerer Bühnen bzw. Orchester, somit der sogenannten Theaterplanwirtschaft.“1
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Notizen
Robert Hemried, Frontalangriff gegen die Kullurorchester und Theaterplanwirtschaft durch Notverordnung?, in: Zeitschrift für Musik 98 (1931), S. 863f.
[Max] Michel, „Kommunale Zeitfragen — Das Problem der Theatergemeinschaften“, in: Der Städtetag, 3.3.1930.
Ludger Claßen und Erhard Schütz, Nachwort, in: Erhard Schütz und Jochen Vogt (Hrsg.); Der Scheinwerfer. Ein Forum der Neuen Sachlichkeit 1927–1933, Essen 1986 (- Ruhrland Dokumente, Bd. 2), S. 362.
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Schmidt, D., Weber, B. (1995). „Theaterplanwirtschaft“. In: Schmidt, D., Weber, B. (eds) Keine Experimentierkunst. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03567-7_6
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