Zusammenfassung
Die Dozentinnen und Dozenten, die zwischen 1933 und 1939 aus dem deutschen Sprachraum ins Ausland emigrierten und dort — meist erst nach 1945 — den akademischen Unterricht in den German Departments Großbritanniens, der USA und Kanadas zu dominieren begannen, gehören in der Mehrzahl einer jüngeren Exilgeneration an und sind heute meist zwischen 70 und 80 Jahre alt. Sie mußten aus politischen oder aus rassischen Gründen als Studenten und Doktoranden vor der nationalsozialistischen Verfolgung fliehen und mußten im englischsprachigen Ausland, in das die meisten von ihnen geflohen oder weitergeflohen sind, zunächst andere Berufe als den angestrebten Beruf ergreifen. Nach 1945 sind viele von ihnen, gleichsam unbeabsichtigt, in “die Germanistik geraten” und haben die Blüte der Auslandsgermanistik in den beiden ersten Jahrzehnten nach dem Krieg mit heraufgeführt. Weil sie aus anderen Berufen kamen und die ganze Härte des Exildaseins zu spüren bekommen hatten, überschreiten sie in ihren Arbeiten von Beginn an sichtbar die engen Fachgrenzen, die sich die der werkimmanenten Interpretation zugewandte Germanistik des Nachkriegsdeutschland gezogen hatte. Weltläufigkeit ist also ein erstes Kriterium des wissenschaftlichen Werkes auch von Hans Eichner.
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FrüHwald, W. (1994). Antwort auf Hans Eichner: Der Blick auf den Ettersberg. Der Holocaust und die Germanistik. In: Schmitz, W. (eds) Modernisierung oder Überfremdung?. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03563-9_23
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03563-9_23
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01259-3
Online ISBN: 978-3-476-03563-9
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