Zusammenfassung
Die surrealistische Paris-Topographie und die provokativ anti-okzidental angelegte Weltkarte sind Beispiele dafür, daß im Gedankengut der surrealistischen Avantgarde der 20er Jahre immer wieder versucht wurde, den Orten einer monolithisch interpretierten und als Widersacher empfundenen okzidentalen Vernunft eine andere reale und geistige Topographie entgegenzusetzen. Die privilegierten Territorien des Surrealismus liegen, so Breton in seinem ersten Manifest, im Reich des Unbewußten, der Phantasie, des Wahnsinns und der Kindheit — in der Imagination, die der gesellschaftlichen Realität und Rationalität gegenüber den Vorrang beansprucht.53 Diesen geistigen Territorien entspricht als reale städtische Geographie ein Paris der peripheren Terrains. In zunehmendem Maße stellten auch die Gegenstände aus den nicht-okzidentalen Kulturen Ozeaniens und Amerikas ein Bedeutungspotential zur Verfügung, das im Laufe der Zeit immer stärker die symbolische kulturelle Ordnung in Frage zu stellen vermochte.
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Klengel, S. (1994). Vermessung der surrealistischen Topographie (I). In: Amerika-Diskurse der Surrealisten. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03557-8_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03557-8_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01252-4
Online ISBN: 978-3-476-03557-8
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