Zusammenfassung
Eine der interessantesten Leseerfahrungen ist die des Wiederlesens ehemals zeitgenössischer Werke. Was Gadamer in »Wahrheit und Methode« den »Zeitenabstand« nennt, zeigt sich hier in besonders nachdrücklicher Weise: Der Abstand, durch den der Leser von der Entstehungszeit eines Werkes getrennt ist, wird nicht als natürliche Einstellung des historischen Bewußtseins erlebt. Das hindert daran, ein Werk mit Selbstver-ständlichkeit den Klassikern zuzurechnen; man liest es, begleitet von der Erinnerung seiner früheren Zeitgenossenschaft, und ist deshalb wacher für die Anzeichen des Anachronistischen.
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Figal, G. (1994). Ästhetische Erfahrung der Zeit. In: Für eine Philosophie von Freiheit und Streit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03537-0_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03537-0_7
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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