Zusammenfassung
»Die Erfindung der deutschen Klassiker ist eine posthume Beleidigung Goethes. Wenn das jubiläenfeiernde Geschmeiß ein Hundertstel von dem geheuchelten Respekt vor Goethe und ein Millionstel von dem angemaßten Verständnis für Goethe hätte, es hätte ihm nicht mit solcher beispiellosen Banausenfrechheit eine Reihe ›Kollegen‹ gegeben.« Als Karl Kraus 1906 in der Fackel so sarkastisch gegen den Klassikerkult der deutschen »Bildungs-Nekrophilogen« zu Felde zog1, schien Goethes Ruhm einer solcher Ehrenrettung keineswegs zu bedürfen. In der Öffentlichkeit des Wilhelminischen Reiches war Goethe zum kulturellen Aushängeschild geworden, eine sich etablierende Literaturwissenschaft gewann ihr Selbstverständnis und ihre gesellschaftliche Reputation gerade als ›Goethe-Philologie‹, der Mythos vom einzigartigen Kunstwerk des Goetheschen Lebens ließ Biographien zu Bestsellern werden. Als ›Dichterfürst‹ stand Goethe scheinbar gleichrangig neben dem Reichsgründer Bismarck, als ›O1ympier‹ thronte er im Reich der Literatur, seinen Faust hatte man zum nationalen Mythos erhoben, in dem die Deutschen ihr schwieriges Wesen und ihre weltgeschichtliche Sendung gedeutet sahen, und aus dem komplexen und heterogenen Œuvre trug man die Schätze der Goetheschen Lebensweisheit für Erbauungsstunden zusammen. Goethe ragte also deutlich heraus aus der Reihe der ›Kollegen‹, die in den Klassikereditionen, wie der Hempelschen Nationalbibliothek oder Kürschners Deutsche (r) National-Literatur, neben ihm standen.2
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Anmerkungen
Karl Kraus, Die Klassiker, in: Die Fackel. Nr. 194. 31. Jänner 1906, S. 13.
Vgl. dazu insgesamt Karl Robert Mandelkow, Goethe in Deutschland. Rezeptionsgeschichte eines Klassikers, Bd. I 1773–1918, München 1980;
ferner die reichhaltige Dokumentation von Mandelkow in: Ders. (Hrsg.), Goethe im Urteil seiner Kritiker. Dokumente zur Wirkungsgeschichte Goethes in Deutschland, Teil I 1773–1832, München 1975;
Wilhelm Voßkamp, Klassik als Epoche. Modell und Funktion der Weimarer Klassik, in: Wolfgang Wittkowski (Hrsg.), Verlorene Klassik. Ein Symposium, Tübingen 1986, S. 134–151, S. 148.
Vgl. u.a. Otto Harnack, Zu Goethes hundertfünfzigstem Geburtstag, in: Ders., Aufsätze und Vorträge, Tübingen 1911, S. 45: »Deutschland sühnt in diesen Tagen eine fünfzigjährige Schuld.«
Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister, zit. n.: Ders., Werke in drei Bänden, Darmstadt 1963, Bd. 1, S. 801 u. 928.
Reinhold Grimm/Jost Hermand (Hrsg.), Die Klassik-Legende. Second Wisconsin Workshop, Frankfurt a.M. 1971.
Vgl. zum historisch-gesellschaftlichen Kontext der Dichterverherrlichung im 19. Jahrhundert Eberhard Lämmert, Der Dichterfürst, in: Dichtung, Sprache, Gesellschaft. Akten des IV internationalen Germanisten-Kongresses Princeton 1970, hrsg. v. Victor Lange u. Hans-Gert Roloff, Frankfurt a.M. 1971, S. 439–455;
ferner Paul Raabe, Dichterverherrlichung im 19. Jahrhundert, in: Wolfdietrich Rasch (Hrsg.), Bildende Kunst und Literatur. Beiträge zum Problem ihrer Wechselbeziehungen im neunzehnten Jahrhundert, Frankfurt a.M. 1970, S. 79–97.
Hannelore Schlaffer, Goethes Nachleben unter den Deutschen, in: Der Deutschunterricht 35,1 (1983), S. 5–17, S. 17.
Vgl. Hans Wilhelm Kelling, The Idolatry of Poetic Genius in German Goethe-Criticism, Bern 1970.
Vgl. Otto Harnack, Wandlungen des Urteils über Goethe, in: Berichte des Freien Deutschen Hochstifts N.F. 17 (1901), S. 47–65;
Reinhard Buchwald, Goethezeit und Gegenwart. Die Wirkungen Goethes in der deutschen Geistesgeschichte, Stuttgart 1949;
Andreas B. Wachsmuth, Vom Wandel des Goethe-Bildes, in: Goethe 22 (1960), S. 1–20.
Wolfgang Leppmann, Goethe und die Deutschen. Der Nachruhm eines Dichters im Wandel der Zeit und der Weltanschauungen, erw. Neufassung München 1982, S. 9.
So die einflußreiche Darstellung von Victor Hehn, Goethe und das Publikum. Eine Literaturgeschichte im kleinen, in: Ders., Gedanken über Goethe, Berlin 1887, S. 49–185.
Rudolf Unger, Wandlungen des literarischen Goethebildes seit hundert Jahren, in: Ders., Gesammelte Studien Bd. 2, Aufsätze zur Literatur- und Geistesgeschichte, Berlin 1929, S. 220–232, S. 221.
Egidius Schmalzriedt, Inhumane Klassik. Vorlesung wider ein Bildungsklischee, München 1971, S. 28;
vgl. Karl Robert Mandelkow, Wandlungen des Klassikbildes in Deutschland im Lichte gegenwärtiger Klassikkritik, in: Karl Otto Conrady (Hrsg.), Deutsche Literatur zur Zeit der Klassik, Stuttgart 1977, S. 423–439.
Jochen Vogt, Goethe aus der Ferne, in: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.), Johann Wolfgang Goethe. Sonderband text + kritik, München 1982, S. 5–24, S. 9.
Vgl. Wilhelm Voßkamp, Für eine systematische Erforschung der Geschichte der deutschen Literaturwissenschaft, in: Deutsche Vierteljahrsschrift 61, Sonderheft (1987), S. 1–6.
So vor allem bei Paul Rilla, Goethe in der Literaturgeschichte. Zur Problematik der bürgerlichen Bildung, Berlin 1949.
Vgl. auch H. Schlaffer, Goethes Nachleben (Anm. 8), S. 17: »Ein nationales Symbol, wie es Goethe geworden ist, ist Name und Zeichen, nie Sache oder Person.« Schon Hermann Bahr hatte im Blick auf die vielen »Goethebilder« bedauernd bemerkt: »Dieses Wesen glich eher einem Symbol, in dem die Geistesgeschichte der sämtlichen deutschen Stämme mit grandioser Verkürzung epitomisiert wäre, doch Goethe selber, Goethe in Person kam abhanden.«, in: Ders., Goethebild, in: Die Sendung des Künstlers, Leipzig 1923, S. 23–61, S. 26.
Vgl. Jürgen Fohrmann, Organisation, Wissen, Leistung. Konzeptionelle Überlegungen zu einer Wissenschaftsgeschichte der Germanistik, in: IASL 16,1 (1991), S. 110–125.
Wilhelm Scherer, Bemerkungen über Goethes Stella, in: Deutsche Rundschau 1876, wiederabgedr. in: Ders., Aufsätze über Goethe, Berlin 1886, S. 125–160, S. 126.
Karl August Böttiger, Göthe’s Tod, in: Allgemeine Zeitung, Augsburg April 1832, zit. n.: Goethe im Urteil II (Anm. 2), S. 1–5, S. 2.
Vgl. dazu Johannes Weber, Goethe und die Jungen. Über die Grenzen der Poesie und vom Vorrang des wirklichen Lebens, Tübingen 1989, S. 1 ff.
Wolfgang Menzel in seiner Besprechung von Lerminiers »Au-dela du Rhin« im »Literaturblatt« vom 9. Sept. 1835, zit. n.: Walter Dietze, Junges Deutschland und deutsche Klassik. Zur Ästhetik und Literaturtheorie des Vormärz, Berlin 31962, S. 27.
Johann Wolfgang Goethe, Literarischer Sansculottismus, in: Ders., Werke. Hamburger Ausgabe, Bd. XII, München 51963, S. 240ff.
August Wilhelm Schlegel, Allgemeine Übersicht des gegenwärtigen Zustandes der deutschen Literatur, in: Ders., Vorlesungen über schöne Literatur und Kunst, hrsg. v. Jacob Minor, Bd. 2, Heilbronn 1884, S. 16–94, S. 17;
zum Klassikerbegriff vgl. Eva D. Becker, »Klassiker« in der deutschen Literaturgeschichtsschreibung zwischen 1780–1860, in: Zur Literatur der Restaurationsperiode 1815–1848, hrsg. v. Jost Hermand u. Manfred Windfuhr, Stuttgart 1970, S. 349–370.
Vgl. dazu grundlegend Hans Schwerte, Faust und das Faustische. Ein Kapitel deutscher Ideologie, Stuttgart 1962, hier S. 149.
Novalis, Blüthenstaub-Fragment 106, in: Novalis Schriften, hrsg. v. Richard Samuel in Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Mähl und Gerhard Schulz, Bd. 2, Stuttgart 1965, S. 459.
Vgl. Schillers Analyse des Goetheschen »Geistes« in seinem berühmten Geburtstagsbrief vom 23. August 1794, in: Johann Wolfgang Goethe/Friedrich Schiller, Briefwechsel, hrsg. v. Emil Statiger, Frankfurt a.M. 1961, S. 10ff.
Friedrich Schlegel, Geschichte der alten und neuen Literatur. Vorlesungen gehalten in Wien im Jahre 1812, zit. n.: Goethe im Urteil I (Anm. 2), S. 294;
vgl. dazu Klaus F. Gille, »Wilhelm Meister« im Urteil der Zeitgenossen. Ein Beitrag zur Wirkungsgeschichte Goethes, Assen 1971.
Ernst Moritz Arndt, Ansichten und Aussichten der Teutschen Geschichte, Leipzig 1814, zit. n.: Goethe im Urteil I (Anm. 2), S. 293.
Heinz Schlaffer, Goethes Versuch, die Neuzeit zu hintergehen, in: Paolo Chiarini (Hrsg.), Bausteine zu einem neuen Goethe, Frankfurt/M. 1987, S. 9–21, S. 16.
Wilfried Barner, Jüdische Goethe-Verehrung vor 1933, in: Juden in der deutschen Literatur. Ein deutsch-israelisches Symposium, hrsg. v. Stephane Moses u. Albrecht Schöne. Frankfurt/M. 1986, S. 127–151, S. 131.
Walter Benjamin, Goethes Wahlverwandtschaften, in: Ders., Illuminationen. Ausgewählte Schriften, Frankfurt/M. 1969, S. 106.
Ludwig Tieck, Goethe und seine Zeit, in: Ders., Ausgewählte kritische Schriften. Mit einer Einleitung hrsg. v. Ernst Ribbat, Tübingen 1975, S. 155 f.
[…] Sie sind nicht für die Masse geschrieben, sondern nur für einzelne Menschen, die etwas Ähnliches wollen und suchen […]«. (Johann Peter Eckermann, Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens, hrsg. von Heinz Schlaffer, München/Wien 1986 (= Goethe: Sämtliche Werke (MA)), Bd. 19, S. 266.
Goetheverehrung der Goethezeit. Mitgeteilt von Max Hecker, in: Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft 21 (1935), S. 152–199.
Karl August Varnhagen: Ueber »Wilhelm Meisters Wanderjahre«, in: Goethe und seine Kritiker. Von Oskar Fambach, Düsseldorf 1953, S. 252–271.
Schultz an Goethe, 6. Mai 1829, zit. n.: Momme Mommsen unter Mitwirkung von Katharina Mommsen, Die Entstehung von Goethes Werken in Dokumenten, Bd. 1, Berlin 1958, S. 518.
Herbert Jaumann, Vom ›klassischen Nationalautor‹ zum ›negativen Klassiken‹. Wandel literaturgesellschaftlicher Institutionen und Wirkungsgeschichte, am Beispiel Wieland, in: Karl Richter/Jörg Schönen (Hrsg.), Klassik und Moderne. Die Weimarer Klassik als historisches Ereignis und Herausforderung im historischen Prozeß. Walter Müller-Seidel zum 65. Geburtstag, Stuttgart 1983, S. 4–26, S. 19.
Friedrich v. Müller, Goethe in vertraulicher Unterhaltung, in: Allgemeine Zeitung, 15. Mai 1836, zit. n.: Goethe, Sämtliche Werke (MA), Bd. 19, S. 735.
Georg Gottfried Gervinus, Über Eckermanns Gespräche mit Goethe, in: Blätter für literarische Unterhaltung, Mai 1837, zit. n.: Ebd., S. 739.
Th. Achelis, Was sagt uns Goethe? Ein Brevier, Stuttgart 1905, S. 3.
Friedrich v. Müller, Goethe in seiner practischen Wirksamkeit. Ein Beytrag zu seiner Charakteristik, Weimar 1832, zit. n.: Goethe im Urteil II (Anm. 2), S. 17.
Karl August Varnhagen, Tag- und Jahreshefte von Goethe, in: Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. August 1831, zit. n.: Ders., Literaturkritiken, hrsg. v. Klaus F. Gille, Tübingen 1977, S. 60.
Vgl. Johannes Falk, Goethe aus näherem persönlichen Umgange dargestellt. Ein nachgelassenes Werk, Leipzig 1832.
Heinrich Heine, Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland. Später unter dem Titel »Die romantische Schule«, in: Ders., Werke, Bd. 4, hrsg. von Helmut Schanze Frankfurt/M. 1968, S. 200.
Carl Gustav Carus, Goethe. Mit einem Nachwort von Will-Erich Peuckert, München 1948, S. 156.
Karl Jaspers, Unsere Zukunft und Goethe (1947), in: Ders., Rechenschaft und Ausblick. Reden und Aufsätze, München 1951, S. 26–49, S. 43ff.
Bettina v. Arnim, Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde. Seinem Denkmal, in: Dies., Werke, hrsg. v. Heinz Härtl, Bd. 1, Berlin und Weimar 1986.
Jürgen Fohrmann, Das Projekt der deutschen Literaturgeschichte. Entstehung und Scheitern einer nationalen Poesiegeschichtsschreibung zwischen Humanismus und deutschem Kaiserreich, Stuttgart 1989, S. 1.
Wolfgang Menzel, Die deutsche Literatur, Repograph. Nachdr. Hildesheim 1981, Bd. 2, S. 205.
Johann Friedrich Wilhelm Pustkuchen-Glanzow, Wilhelm Meisters Wanderjahre, Quedlinburg und Leipzig 1821;
Vgl. F. Gustav Kühne, Wie die Kunst bei den Deutschen nach Brot geht!, in: Literarischer Zodiacus. Jg. 1, Bd. 2 (1835): »[…] es blieb uns Jüngeren nur eine Art Zähneknirschen und ein trostloser Schmerz, daß jene Herrschaft, zu der Goethe berufen war, sich so salonmäßig gestaltete, und dieser deutsche Dichterfürst zugleich ein Fürstendiener sein mußte.« (Zit. n.: Goethe im Urteil II (Anm. 2), S. 122).
Theodor Mundt, Ueber Bewegungsparteien in der Literatur, in: Literarischer Zodiacus. Jg. I, Bd. 1 (1835), zit. n.: Goethe im Urteil II (Anm. 2), S. 92.
Ders., Briefe aus Paris, in: Sämtliche Schriften, hrsg. von Inge und Peter Rippmann, 3. Bd., Düsseldorf 1964, S. 76.
Alexander von Ungern-Sternberg, Eduard, Stuttgart 1833, zit. n.: Das Junge Deutschland. Texte und Dokumente, hrsg. v. Jost Hermand, Stuttgart 1966, S. 22.
Karl Immermann, Briefe an einen Freund über die falschen Wanderjahre Wilhelm Meisters, in: Ders., Werke in fünf Bänden, hrsg. v. Benno v. Wiese, Bd. 1, Frankfurt/M. 1971, S. 538.
Friedrich Wilhelm Riemer, Mitteilungen über Goethe. Auf Grund der Ausg. von 1841 und des handschr. Nachlasses hg. v. Arthur Pollmer, Leipzig 1921, S. 5.
Ludwig Wienbarg, Ästhetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet (1834), hrsg. von Walter Dietze, Berlin/Weimar 1964, S. 161.
Heinrich Laube, Geschichte der deutschen Literatur, 4 Bde., Stuttgart 1840, Bd. 3, S. 325.
Georg Gottfried Gervinus, Geschichte der deutschen Dichtung, Leipzig 51871, Bd. 5, S. 579.
Julian Schmidt, Zu Goethe’s Jubelfeier. Studien zu Goethe’s Werken von Heinrich Düntzer, in: Die Grenzboten 1849, zit. n.: Goethe im Urteil II (Anm. 2). S. 335.
Karl Rosenkranz, Göthe und seine Werke, Königsberg 1847. 2. Aufl. 1856, S. 3.
Heinrich Düntzer, Goethes Faust. Erster und Zweiter Teil. Zum erstenmal vollständig erläutert, Leipzig 1850, S. 137.
Karl Goedeke, Goethes Leben und Schriften, Stuttgart 1874, S. 465
Heinrich v. Treitschke, Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert, 5 Bde., Leipzig 1928, Bd I, S. 309.
Robert Prutz, Schriften zur Literatur und Politik, hrsg. v. Bernd Hüppauf, Tübingen 1973, S. 47.
Ludwig Eckardt, Schiller. Rede zum Schiller-Fest in Bern 1859, in: Sammlung der vorzüglichsten Dichtungen, Prologe, Vorträge und Sprüche zur Schillerfeier 1859, München 1859, 7. Heft, S. 399.
Herman Grimm, Schiller und Goethe, in: Ders., Essays, Hannover 1859. Zit. n.: Goethe im Urteil II (Anm. 2), S. 455.
Karl Gustav Heiland, Artikel »Deutsche Sprache« in: Encyklopädie des gesammten Erziehungs- und Unterrichtswesens (1859), zit. n.: Horst Joachim Frank, Dichtung, Sprache, Menschenbildung. Geschichte des Deutschunterrichts von den Anfängen bis 1945, München 1976, Bd. 1, S. 311.
Rudolf Gottschall, Die Classiker als Nationaleigenthum, in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel (1867), zit. n.: Realismus und Gründerzeit. Manifeste und Dokumente zur deutschen Literatur 1848–1880, hrsg. v. Max Bucher, Werner Hahl, Georg Jäger und Reinhard Wittmann, Bd. 2, Stuttgart 1975, S. 654.
Herman Grimm, Goethe. Vorlesungen gehalten an der kgl. Universität zu Berlin. 2 Bde., Stuttgart/Berlin 81903, Bd. 1, S. 8.
Friedrich Sengte, Zum Problem der Goethewertung. Ein Versuch, in: Ders., Neues zu Goethe. Essays und Vorträge, Stuttgart 1989, S. 235–254, S. 237.
Goethe-Jahrbuch II, 1881, S. 462. Zum politisch-gesellschaftlichen und kulturellen Kontext der Goethe-Denkmäler vgl. Rolf Selbmann, Dichterdenkmäler in Deutschland. Literaturgeschichte in Erz und Stein, Stuttgart 1988.
Dieter Borchmeyer, Sophiens Reise von Weimar nach München. Zum Nachdruck der Weimarer Ausgabe, in: Goethe-Jahrbuch 106 (Weimar 1989), S. 230–239, S. 232.
Herman Grimm, Die neue Goethe-Ausgabe, in: Deutsche Rundschau 53 (1887), zit. n.: K.R. Mandelkow, Goethe in Deutschland (Anm. 2), Bd. 1, S. 221.
Herman Grimm, Vorwort zum 1. Bd. der Weimarer Ausgabe, Weimar 1887, S. XII.
Emil du Bois-Reymond, Goethe und kein Ende. Rede bei Antritt des Rektorats der Universität zu Berlin am 15. Okt. 1882, zit. n.: Goethe im Urteil III (Anm. 2), S. 107.
Walter König, Goethes optische Studien. Festrede zur Feier von Goethes 150. Geburtstag am 26. August 1899 im Hörsaal des Physikalischen Vereins, Frankfurt/M. o.J., S. 24f.
David Friedrich Strauß, Der alte und der neue Glaube. Ein Bekenntniß, Leipzig 1872, S. 294.
Karl Ludwig Kannegießer, Ueber Goethe’s Harzreise im Winter, als Probe einer Erklärung auserlesener deutscher Gedichte, Prenzlau 1820, zit. n.: Klaus Weimar, Geschichte der deutschen Literaturwissenschaft bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, München 1989, S. 371 f.
Christa Bürger, Der Ursprung der bürgerlichen Institution Kunst im höfischen Weimar. Literatursoziologische Studien zum klassischen Goethe, Frankfurt/M. 1977, S. 94.
Adolf Schöll, Goethe als Staats- und Geschäftsmann, in: Preußische Jahrbücher 10 und 11 (1862/63), zit. n.: Goethe im Urteil II (Anm. 2), S. 483.
Konrad Burdach, Goethes west-östlicher Divan, in: Goethe-Jahrbuch 17 (Frankfurt/M. 1896), S. l*–40*, S.39*f.
W. Scherer, Goethe-Philologie, in: Im neuen Reich 7,I (1877), S. 162–178. Wiederabgedruckt in: Ders., Aufsätze über Goethe (Anm. 21), S. 1–27, S. 4.
Erich Schmidt, Goethe und Frankfurt. Festrede bei der Akademischen Feier in Frankfurt am Main zu Goethes 150. Geburtstag, veranstaltet vom Freien Deutschen Hochstift und der Goethe-Gesellschaft, in: Den Manen Goethes. Gedenkreden von 1832 bis 1949. Ausgew. und eingel. v. Walter Iwan, Weimar 1957, S. 134.
vgl. die apologetische Darstellung, die Kontinuitätslinien bis zum Dritten Reich zieht, bei Julius Petersen, Goetheverehrung in fünf Jahrzehnten. Ansprache zur Feier des 50jährigen Bestehens der Goethe-Gesellschaft am 27. August 1935, in: Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft, 21 (1935), S. 1–25.
W. Goetz, Fünfzig Jahre Goethe-Gesellschaft, Weimar 1936 (Anm. 90), S. 4.
Hans Ulrich Wehler, Das deutsche Kaiserreich 1871–1918, Göttingen 1973, S. 105.
Franz Mehring, Goethe und die Arbeiter, in: Vorwärts 16. Jg. (1899), zit. n.: Goethe im Urteil III (Anm. 2), S. 307.
Wilhelm Scherer, Geschichte der deutschen Litteratur, Berlin 51889, S. 394.
Heinrich v. Treitschke, Über den Charakter der Deutschen. Ansprache zum 25jährigen Regierungsjubiläum Wilhelms I. am 4. Jan. 1886, in: Ders., Aufsätze, Reden und Briefe, Meersburg 1929, S. 655;
zur Synthese von Berlin und Weimar vgl. Gustav von Loeper, Berlin und Weimar, in: Deutsche Rundschau 16 (1890), H. 10, S. 30–39;
Vgl. u.a. Herman Grimm, Goethe in freier Luft. Zu seinem hundertfünfzigsten Geburtstag, in: Deutsche Rundschau 100 (1899), S. 171: »Der erste Nachfolger Goethes ist Bismarck als Verfasser seines eigenen Lebens.« Vgl. dazu Adalbert Wichert, Bismarck und Goethe. Klassikrezeption der deutschen Geschichtswissenschaft zwischen Kaiserreich und Drittem Reich, in: K. Richter/J. Schönert, Klassik und Moderne (Anm. 76), S. 321–339.
Vgl. dazu Franz Greß, Germanistik und Politik. Kritische Beiträge zur Geschichte einer nationalen Wissenschaft, Stuttgart/Bad Cannstadt 1971.
Heinrich Düntzer, Zur Goetheforschung. Neue Beiträge, Stuttgart u.a. 1891, S. VI.
Michael Bernays, Über Kritik und Geschichte des Goetheschen Textes, Berlin 1866, zit. n.: Goethe im Urteil III (Anm. 2), S. 489.
Karl August Varnhagen, Goethes neuestes Werk, in: Morgenblatt (1821). In: Klaus F. Gille (Hrsg.), Goethes Wilhelm Meister. Zur Rezeptionsgeschichte der Lehrund Wanderjahre, Königstein/Ts. 1979, S. 101.
Richard M. Meyer, Goethe, Berlin 1895, S. 3;
vgl. zur Goethebiographik im 19. Jahrh. Harry Maync, Geschichte der deutschen Goethe-Biographie. Ein kritischer Abriß, 2. Abdr. Leipzig 1914.
Eugen Guglia, Ein Buch von der Nachfolge unseres Herrn und Meisters Goethe, Wien 1900. Vgl. auch O. Harnack, Zu Goethes hundertfünfzigstem Geburtstag (Anm. 4), S. 56: «Gerade für unsere in den angespanntesten Forderungen des Augenblicks jeden Einzelnen abmattende, überwältigende Zeit ist ein wunderkräftiges Heilmittel geboten in der Vertiefung in den Geist dieser in sich selbst ruhenden genialen Persönlichkeit.«
Albert Bielschowsky, Goethe. Sein Leben und seine Werke, 2 Bde. München 291914, Bd. 1,S. 1.
Wilhelm Bölsche, Goethe im 20. Jahrhundert, Berlin 1900, zit. n.: Goethe im Urteil III (Anm. 2), S. 316.
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Nutz, M. (1994). Das Beispiel Goethe Zur Konstituierung eines nationalen Klassikers. In: Fohrmann, J., Voßkamp, W. (eds) Wissenschaftsgeschichte der Germanistik im 19. Jahrhundert. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03523-3_15
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