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Zusammenfassung

In ihrem 1953 erschienenen dokumentarischen Roman “Stille und Sturm”1, der die autobiographische Geschichte einer Intellektuellen zwischen bürgerlicher Herkunft und Wendung zum Sozialismus darstellt, hat die heute vergessene Schriftstellerin Berta Lask2 das intellektuelle Milieu der Jahrhundertwende aus intimer Kenntnis seiner Innenseite nahezu unverschlüsselt noch einmal evoziert. Max Weber stellt darin in der Person des “Staatsrechtler(s), und Soziologe(n)” (91) Max Wormann eine zentrale Gestalt dar: Er beeindruckt durch die Ausstrahlung seiner Person, brüskiert durch seine düsteren politischen Einschätzungen(93), durch seine, aus nationalem Interesse und politischem Ethos gleichermaßen(116,179) motivierte Kritik am Wilhelminismus(163) und später am Annexionismus der deutschen Rechten(208). Seiner freudigen Begrüßung der ersten russischen Revolution als Freiheitschance für Europa(115) steht die Ablehnung der revolutionären Aktivitäten in Deutschland am Ende des Ersten Weltkriegs schroff entgegen(228). Die Beziehungen zur Münchener Bohème und zu dem Kreis um Willmann (Otto Gross) erweisen ihn als ebenso’unbürgerlich’ wie seine Unterstützung der bürgerlichen Frauenbewegung(110), an der Helene Wormann (Marianne Weber) wie auch Dr. Frida Rank (Else Jaffe)3 maßgeblich beteiligt waren: “ein verlorener Mensch”, wie der junge Ungar Fugrin (Georg Lukäcs) bemerkt, der zwischen allen Fronten steht und keiner richtig angehört(209)4.

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Weiller, E. (1994). Rückblick und Ausblick. In: Max Weber und die literarische Moderne. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03516-5_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03516-5_6

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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