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Das ›hohe Tragische von heut‹

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Zusammenfassung

Lenz dachte: die Zeit laufe beschleunigt zu seinen Lebzeiten auf eine Entscheidung zu. Er dachte ungeduldig wie sonst die Schwärmer, er lebe an einer Grenze der Zeiten, wo zwei Zeitalter, ein altes und ein neues »Säkulum«, zusammenstoßen. Von dem neuen dachte er, es werde nicht von selbst kommen; es sei zwar jetzt möglich, müsse aber mit Mühe und Streit gegen die Anhänger der alten Zeit heraufgeführt werden. Die literarische Gruppe, die wir Stürmer und Dränger nennen, soll zwar auch für ihn eine neue Epoche anfangen, aber nicht nur innerhalb der Literatur, sondern vielmehr in unserer Vorstellung vom Menschen und vom Menschenmöglichen. Es gebe, dachte Lenz, eine alte und eine neue Vorstellung von dem, was ein Mensch sei, was er sein solle und was er tun könne; die alte stamme von den Griechen und reiche über die französische Klassik bis in seine Gegenwart; die neue — die man christlich nennen mag, denn Lenz leitet sie von seiner Auslegung von Christentum ab — könne sich jetzt in der Literatur, im Drama und in der Tragödie, durchsetzen.

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Notizen

  1. Vgl. Hubert Gersch und Stefan Schmalhaus, Die Bedeutung des Details: J. M. R. Lenz, Abbadona und der »Abschied« in: GRM Bd. 41, 1991, S. 385ff.

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Inge Stephan Hans-Gerd Winter

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© 1994 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Menz, E. (1994). Das ›hohe Tragische von heut‹. In: Stephan, I., Winter, HG. (eds) »Unaufhörlich Lenz gelesen …«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03512-7_12

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03512-7_12

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00973-9

  • Online ISBN: 978-3-476-03512-7

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