Zusammenfassung
Die bekannteste Novelle des Decameron ist die Erzählung von Gri selda, die zehnte des zehnten Buches. Schon Boccaccios Freund Petrarca hat sie durch eine Übertragung ausgezeichnet, denn er hielt ihr keine andere Geschichte für gleich (»harum similes non fabulas fictas putet«). [1] Seinem Urteil ist die Nachwelt gefolgt und hat die Geschichte immer wieder nacherzählt und bearbeitet. [2]
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Anmerkungen
R. Kohler: Die Griseldis Novelle als Volksmärchen. In: R.K.: Kleinere Schriften. Berlin 1900.
Eduard Castle: Die Quelle von Boccaccio’s Griselda. Archivum Romanicum. VIII (1924).
André Jolies: Einleitung zu: Giovanni di Boccaccio: Das Decameron. Frankfurt 1972. S. LXXXVI.
Victoria Kirkham, die die Figuren des Cornice, des Rahmens, als Allegorien von Tugenden und Untugenden sieht, bezieht die Magnituditas des 10. Buches auf die Nikomachische Ethik des Aristoteles und auf Thomas von Aquin. Vgl. Victoria Kirkham: An AllegoHcally Tempered Decameron. Italica 62 (1985). S. 6f. Das parodistische Element im 10. Buch sieht Kirkham nicht. Auch die Thematisierung der Zahlenkombination 3 und 7, in die sich die Damen und Herren teilen, führt sie zu der im Decameron nicht belegbaren Behauptung, daß die Frauen die Tugenden, die Männer die Untugenden vertreten. Wenn man überhaupt annehmen wollte, daß das 10. Buch ernst zu nehmen sei, so wäre diese Zuordnung zumindest umzukehren.
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Schlaffer, H. (1993). Das 10. Buch des Decameron . In: Poetik der Novelle. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03505-9_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03505-9_9
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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