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Die übergangszeit zwischen der Französischen Fremdherrschaft und der Neuen Bedrängnis Sachsen-Weimars (1814–1816)

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Zusammenfassung

Schon mit der Wahl des Herrn von Müffling zu seinem Hauptberater und mit der Ernennung anderer geborener Adeliger zu seinen Beamten hatte sich Carl August innerlich von den aus dem gebildeten Bürgertum stammenden Geheimeräten Voigt und Goethe spürbar entfernt. Doch waren diese, wie der alte Wieland, ihm wegen ihrer Loyalität gegenüber den Franzosen ein nützliches Aushängeschild gewesen. Als der Erbfeind sich hinter den Rhein zurückgezogen hatte, gewann der altadelige Geist immer größere Macht über Carl August. Er mochte sich jetzt daran erinnern, wie wenig Friedrich der Große, den auch Sachsen-Weimar als Ahnherrn und Autorität der fürstlichen Familie verehrte, von der bürgerlichen Kultur und von den Bürgern als Staatsdienern gehalten hatte. War nicht von den Bürgern selbst, vor allem von den Germanisten, die Größe des ritterlichen Mittelalters wieder entdeckt worden und war nicht der Freiherr vom Stein der Held gewesen, der die napoleonische Fremdherrschaft am frühesten, entschiedensten und erfolgreichsten bekämpft hatte? Der Name Stein belegt schon, daß man sich diese Adelsrestauration im Geiste Carl Augusts nicht regressiv vorstellen darf. Im Gegenteil, der Adel und die kleinen Fürsten, die so oft von den Großmächten eingeschüchtert, ja bedrückt worden waren, schienen zur Vermittlung des durch den Absolutismus mechanisierten, unmenschlich gewordenen Staates in erster Linie berufen zu sein.

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Sengle, F. (1993). Die übergangszeit zwischen der Französischen Fremdherrschaft und der Neuen Bedrängnis Sachsen-Weimars (1814–1816). In: Das Genie und sein Fürst. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03489-2_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03489-2_5

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00939-5

  • Online ISBN: 978-3-476-03489-2

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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