Zusammenfassung
Papst Alexander VI., die Hauptfigur des historischen Geschehens, spielt in meinen bisherigen Untersuchungen über die Literarisierung des Themas Borgia eine untergeordnete Rolle. Gregorovius hat alle Beschäftigung der Literatur mit dieser Familie damit begründet, daß Alexander VI. Papst sei: »Für die Borgia ist der beständige Hintergrund die christliche Kirche … Die Borgia sind die Satire auf eine ganz große Form oder Vorstellung kirchlicher Welt, welche sie zerstören oder verneinen« (7). Die Geschichten über Alexander VI. sind von Anfang an bis heute diejenigen, die Burchardus berichtet und Guicciardini in seinem Passus über das Pontifikat Borgia zusammenfaßt. Abgesehen von den politischen und militärischen Aktionen, die unter Alexanders Regierung stattfinden, bleibt der feste Kanon von Ereignissen, die seinem Leben die gleiche Form geben, wie sie in der Legende des Antichrist vorgegeben ist. Im Laufe der Jahrhunderte sind die Legenden um Alexander nicht vermehrt und kaum variiert worden. Sie werden geglaubt oder bestritten, einzelne Motive wie Giftmorde oder sexuelle Ausschweifung werden allenfalls durch erfundene Episoden angereichert.
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Hermann-Röttgen, M. (1992). Alexander VI. Eine politische Figur. In: Die Familie Borgia. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03442-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03442-7_6
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00870-1
Online ISBN: 978-3-476-03442-7
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