Zusammenfassung
Marx entfaltet das Konzept der Aufhebung der Philosophie in der Auseinandersetzung mit der spekulativen Philosophie Hegels. Kritik heißt indes nicht nur die Auseinandersetzung mit Hegel, mit anderen Gestalten der Theorie; sie ist bei ihm der Name für das Ganze seiner Theorie. Kritik ist für ihn sowohl Theorie der Welt als auch Theorie der Theorien der Welt, Theorie des Seins wie des Bewußtseins. Der Theorie der Welt fällt die Aufgabe zu, das Prinzip zu konstruieren, welches die Welt beherrscht. Dieses dient dann als Fundament der Auseinandersetzung mit den Theorien. Bei Marx bilden deshalb Kritik der Welt, Kritik der spekulativen Philosophie und Konzeption der Aufhebung der Philosophie eine unauflösliche innere Einheit. Deshalb muß die Kritik der Welt wenigstens in ihren Grundzügen rekonstruiert werden, denn ohne diese bleibt die Kritik der spekulativen Philosophie unverständlich. Die Rekonstruktion dieser Kritik wiederum verfolgt das Ziel, die Konzeption der Aufhebung der Philosophie herauszuarbeiten, die sie leitet. Dahinter aber steht die Vermutung, diese Konzeption habe solch prinzipiellen und generellen Charakter, daß die Aufhebung der Philosophie sich zur Grundlegung einer Kritik der traditionellen Philosophie als Metaphysik erweitern läßt. Kritik der Welt in Grundzügen, Reflexion der Kritik der spekulativen Philosophie, Analyse der Konzeption der Aufhebung der Philosophie — dies sind die drei notwendigen Momente in der Rekonstruktion dessen, was Aufhebung der Philosophie bei Marx bedeutet und bedeuten kann.
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Braun, E. (1992). Orientierender Vorblick. In: »Aufhebung der Philosophie«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03440-3_4
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