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Zusammenfassung

Ebenso wie z. B. Lasso und wahrscheinlich auch de Rore kam auch G. de W. schon in seiner Kindheit nach Italien. Niederländische Sängerknaben waren in Italien außerordentlich gesucht und wurden regelrecht importiert. Abgesehen vom frühen Unterricht als Chorknabe erhielt de W. seine Ausbildung also in Italien. Allerdings spricht einiges dafür, daß de W., als er wegen des Stimmbruchs aus dem Dienst in der Kapelle der Marchesa Maria di Cardona ausscheiden mußte, 1550 nach Ferrara zog, um bis 1553 bei de Rore in die Lehre zu gehen. 1561 bis 1563 arbeiteten de W. und Rore in Parma eng zusammen: de W. als Mitglied, de Rore als Leiter der Sängerkapelle Ottavio Farneses. W. stünde somit über Rore und dessen Lehrer Willaert doch noch in der niederländischen Komponistentradition; es darf darüber jedoch keineswegs vergessen werden, daß der Kompositionsstil der Italo-Flamen mittlerweile deutlich von der Setzweise der nördlich der Alpen verbliebenen Verwandten abwich und in der Auseinandersetzung mit der Musik und den soziokulturellen Gegebenheiten Italiens eine eigene charakteristische Ausprägung erfahren hatte. De W.s früher Madrigalstil bis etwa zur Mitte der sechziger Jahre ist noch stark von de Rore und dem späten Willaert beeinflußt: Die Stücke sind gekennzeichnet durch z.T. abrupte Tonartenwechsel, ausgeprägt dissonierende Zusammenklänge und — in Verbindung damit — ungewöhnliche Stimmführungen und Intervallfortschreitungen. Wie schon de Rore benutzt auch W. diese Mittel ausschließlich zur Textdarstellung. War de W.s Textwahl bis zur Mitte der siebziger Jahre noch stark durch den Petrarkismus (→Arcadelt) sowie die Werke Luigi Tansillos und Ludovico Ariostos geprägt, so erlangen in der Folge die Vertonungen von Gedichten Torquato Tassos und nicht zuletzt Giambattista Guarinis ein gewisses Übergewicht.

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Literatur

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Horst Weber

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Janz, B. (1992). Wert, Giaches de. In: Weber, H. (eds) Metzler Komponisten Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03421-2_327

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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