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Der schöpferische Parasit

  • Chapter
James Joyce
  • 26 Accesses

Zusammenfassung

James spürt die Rückendeckung, aber auch den Auftrag des Vaters, den er zu erfüllen hat. Je älter er wird, desto mehr nimmt er wahr, daß die Rückendeckung des Vaters nur ein Trugbild ist, das nicht trägt. Hinter der trügerischen Fassade spürt er seine Skepsis und reservierte Zurückweisung. Der Sohn ist dem Vater nur Mittel zum Zweck. Dies bleibt nicht folgenlos und hinterläßt neuralgische Narben. Bei James wächst das Gefühl des Mangels und nimmt immer größeren Raum ein. Nach und nach dominiert es alle Bereiche seines Lebens: Die Anerkennung bleibt aus. James geht es als Kind darum, in den Augen des allmächtig erlebten Vaters ›richtig‹ zu sein, ihm zu genügen. Von ihm hängt Wohl und Wehe des eigenen Selbstgefühls ab. Hier entscheidet sich, was er im tiefsten von sich hält, auch wenn er sich hieran später kaum erinnern mag. Über der Wunde schließt sich die Haut des Vergessens aber sie ist nur dünn und verletzlich. Die Schwächung setzt ein, als James erfühlt, daß er so, wie er als Junge ist, dem Vater nicht genügt. Diese Botschaften werden in stummen Blicken, zurückhaltenden Gesten oder mehr oder weniger offenen Andeutungen subtil wie diplomatische Noten überreicht. Die Botschaft: »So wie du bist, bist du nicht richtig…« trifft ins Mark, wird erst zum Urteil und dann zur Selbstverurteilung eines ganzen Lebens.

»Ich will mich auszeichnen — bedeutend oder unbedeutend, was immer ich sein werde — …« (Nov 1902, Br, 79)

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© 1992 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Loll, U. (1992). Der schöpferische Parasit. In: James Joyce. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03420-5_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03420-5_7

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00846-6

  • Online ISBN: 978-3-476-03420-5

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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