Zusammenfassung
Freilich gilt es dem Mißverstandnis vorzubeugen, es handele sich beim Übergang zur sensualistischen oder naturalistischen Anthropologic der Frau um einen rein erkenntnistheoretischen oder wissenschaftstheoretischen Paradigmenwechsel Vielmehr trägt die Aufteilung sensitiver und kognitiver Fähigkeiten auf die Geschlechter von vornherein einen sozialen Charakter. Da die Frau wegen ihrer physischen Konstitution mehr Sensibilitat und weniger Rationalität besitzt, so die Argumentation, sei sie besser in der Lage, eine bestimmte gesellschaftliche Funktion zu erfüllen. Diese Verschmelzung von Soziabilität und Naturhaftigkeit wird besonders deutlich im Diskurs über die weibliche Sexualität. Die Spezifik der weiblichen Natur offenbart sich für die sensualistisch orientierten Theoretiker nirgends deutlicher als in den unmittelbar geschlechtsbedingten Funktionen ihres Körpers.
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Steinbrügge, L. (1992). Die Sexualisierung weiblichen Lebens. In: Das Moralische Geschlecht. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03409-0_5
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03409-0
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