Maske und Signal

Zusammenfassung

„Maske und Signal” bilden ein Begriffspaar, das Marita Keilson-Lau- ritz¹ — bezogen auf Stefan George — entwickelt hat, um zu analysieren und zu beschreiben, wie ein Autor in seinen literarischen Texten Homosexuelles zugleich maskiert, verschlüsselt, und für kundige, sensible Leser erkennbar, entschlüsselbar macht. Der allgemeinen literarischen Öffentlichkeit also bietet der Autor einen literarischen Text an, in dem sie die Poesie des sprachlichen Ausdrucks, die Kreativität der inhaltlichen Erfindung, Leidenschaft, Glück und Tragik menschlicher Gefühle u. ä. bewundern kann; für kundige und sensible, „gleichgesinnte” Leser aber setzt er in seinem Text zugleich Signale, daß er nicht nur — oder vielleicht überhaupt nicht — diese öffentliche und allgemein verständliche literarische Botschaft meint, sondern eine spezielle, homosexuelle.