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Von Gustav Oppermann zu Sepp Trautwein: der »Betrachtende« wird ein »Sympathisierender«

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Zusammenfassung

In der biographischen und germanistischen Literatur wird Lion Feuchtwangers Parteinahme für den Sowjetkommunismus unisono mit der Machtergreifung Hitlers, genauer: mit des Schriftstellers Suche nach einer verläßlichen “antifaschistischen Kraft” angesichts der Appeasementpolitik der westlichen Demokratien erklärt und meist auch gerechtfertigt. Daß die Erfahrung bitter war und ihn auch persönlich hart betroffen hat, steht außer Zweifel: er selbst wie auch seine Geschwister wurden in die Emigration gezwungen, ihrer Vermögen beraubt, die Schwester Bella starb im KZ Theresienstadt. Aber auch seine literarische Arbeit schien vertan, widerlegt seine Überzeugung, niemand wirke längerfristig so erfolgreich für den gesellschaftlichen Fortschritt wie der Schriftsteller. Erfolg blieb, wie Ossietzky 1930 sogleich prophezeit hatte, “ohne Sukzess”.1 Tucholskys resigniertes Wort, er habe Erfolg gehabt, aber keine Wirkung, traf auch auf Feuchtwanger zu. Die Nazis, die er im Roman treffsicher attackiert hatte, hatten schon drei Jahre nach dessen Erscheinen mit ihrer “Rezension” im VÖLKISCHEN BEOBACHTER Recht behalten, in der es hieß: “Nach dieser Leistung bleibt dem Löb Feuchtwanger wohl nur noch zu bescheinigen, daß er sich einen zukünftigen Emigrantenpaß reichlich verdient hat.”2

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© 1991 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Kröhnke, K. (1991). Von Gustav Oppermann zu Sepp Trautwein: der »Betrachtende« wird ein »Sympathisierender«. In: Lion Feuchtwanger — Der Ästhet in der Sowjetunion. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03389-5_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03389-5_7

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00791-9

  • Online ISBN: 978-3-476-03389-5

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

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