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Zusammenfassung

Von einer existenzphilosophischen Politischen Theorie oder auch nur von einer integren Wahrnehmung des Politischen, welche von den Protagonisten des existenzphilosophischen Paradigmas aufgebracht worden wäre, kann man schlecht sprechen; das verhindert schon der Ausgang vom »Einzelnen« und das Bemühen um seine Authentizität. Martin Heideggers Kontamination mit der Politik und sein Versuch, sich auf das Politische einzulassen, sind eher erbarmenswürdig. Bei aller bewundernswürdigen moralischen Haltung ist Karl Jaspers Befas-sung mit dem Politischen nicht frei von den bildungsbürgerlichen Ressentiments des Unpolitischen. Jean Paul Sartre verbindet Existenzphilosophie und Marxismus zu Selbstverwirklichungszwecken. Eine ernsthafte, das Politische Ernst nehmende politische Apperzeption existiert innerhalb des existenzphilosophischen Paradigmas nicht.

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Notizen

  1. H. Quaritsch, Positionen und Begriffe Carl Schmitts, Berlin 1989, bes. S. 25f.: Grundprägungen Carl Schmitts, 1. Der Katholik. K. Kröger (in: Aussprache zum Referat von K. Kroger: Bemerkungen zu Carl Schmitts »Römischer Katholizismus und politische Form«, in: H. Quaritsch (Hrsg.), Comple-xio Oppositorum, Über Carl Schmitt, Vorträge und Diskussionsbeiträge des 28. Sonderseminars der Hochschule für Verwaltungswissenschaft Speyer, Berlin 1988, S. 171) führt aus: es »geht ihm (Carl Schmitt, E. V) um das Bekenntnis zu einem Katholizismus, so wie er ihn versteht. Und dieses Bekenntnis ist Grundlage seiner Begriffsbildung.«

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  2. H. Ball, Carl Schmitts Politische Theologie, in: Hochland 21 (1924), S. 263f;

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  3. jetzt in: ders., Der Künstler und die Zeitkrankheit, Ausgewählte Schriften, Frankfurt a. Main 1988, S. 303f.

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  4. G. Maschke, Drei Motive im Anti-Liberalismus Carl Schmitts (in: K. Hansen/H. Lietzmann (Hrsg.), Carl Schmitt und die Liberalismuskritik, Opladen 1988): »Es geht also Schmitt um die Kulturkritik. Kultur dabei im weitesten Sinne« (S. 59). H. Quaritsch führt aus: »Seine (Carl Schmitts, E. V.) Katholizität … ist Kultur-Katholizismus, der rebelliert gegen die Kultur-Revolution, die seit der Aufklärung des 18. Jahrhunderts in Europa die überkommenen christlichen Bestände ununterbrochen abbaut« (Positionen und Begriffe Carl Schmitts (wie Anm. 7), S. 26). Quaritsch hebt die Position Carl Schmitts von der offiziellen katholischen ab: »Schmitts geistiger Fundus war nicht identisch mit dem

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  5. »Ein ›Betrieb‹ ist der moderne Staat, gesellschaftswissenschaftlich angesehen, ebenso wie eine Fabrik: das ist gerade das ihm historisch Spezifische« (Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft, Grundriß der verstehenden Soziologie, 5. rev. Auflage, hrsg. von J. Winckelmann, Tübingen S. 825). ».Betrieb soll ein kontinuierliches Zweckhandeln bestimmter Art (nämlich in einem zur Realisierung dieses Zwecks sich organisierenden Betriebsverband, E. V.) heißen« (ibid., S. 28). Das ergibt das Konzept der in der ebenfalls kulturkritisch gestimmten »Kritischen Theorie« perhorreszierten Zweckrationalität. Schon Max Weber hatte der von ihm wahrgenommenen Situation mit kulturkritischen Motiven begegnen wollen: Verf., Max Weber: Sozialwissenschaft zwischen Staatsrechtslehre und Kulturkritik, in: Politische Vierteljahresschrift 31 (1990), S. 102f.

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  6. Leo Strauss, Anmerkungen zu Carl Schmitt, Der Begriff des Politischen (1932), jetzt in: H. Meier, Carl Schmitt, Leo Strauss und ›Der Begriff des Politischem, Zu einem Dialog unter Abwesenden, Stuttgart 1988, S. 118. Siehe dazu den Kommentar von H. Meier (ibid., S. 51f.)

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  8. R. Schnur, Aufklärung, Bemerkungen zu einem Sammelband mit Studien über Carl Schmitt, in: Der Staat 27 (1988), S. 437f;

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  10. Carl Schmitts Urteil über Däublers ›Nordlicht‹ lautet: Seine »Aktualität beruht auf dem Verhältnis zum innersten Wesen der Zeit, dessen großartigste Verneinung dieses Werk ist«, und: das ›Nordlicht‹ erscheint »als die Negation der letzten und universalsten aller Negationen« (nämlich der Modernität der Moderne, E. V): Theodor Däublers ›Nordlicht‹ (wie Anm. 18), S.70. Zu Däubler ferner: Theodor Däubler, der Dichter des ›Nordlichts‹, in: P. Tommissen (Hrsg.), Schmittiana I, Eclectica 17, 2/Brüssel 1988, S. 23f.

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  11. Der Leviathan in der Staatslehre des Thomas Hobbes, Sinn und Fehlschlag eines politischen Symbols (1938), Köln 1982, S. 70. Leo Strauss weist zu Recht darauf hin, daß damit Thomas Hobbes in hohem Maße einer der Gründungsväter des ›Liberalismus‹ und der ›Position der Zivilisation‹ genannt werden muß (ders., Anmerkungen (wie Anm. 24), S. 108). Sein Fazit: »In Wahrheit ist er der antipolitische Denker ( ›politisch‹ in Schmitts Sinn verstanden« (ibid., S. 109 Anm.).

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  13. Johannes Negellinus mox doctor (Carl Schmitt und Hans Eisler), Schattenrisse, Leipzig 1913.

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  14. Carl Schmitt kann von »gänzlicher ›Nichtpolitik‹« sprechen: Weiterentwicklung des totalen Staates in Deutschland (1933), in: Positionen und Begriffe im Kampf mit Weimar — Genf-Versailles 1927–1939 (1940), Berlin 1988, S. 185. ›Totaler Staat‹ ist ein Staat, der die volle Qualität des Staatlichen aufweist.

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  15. Tagebucheintragung vom 16. Juni 1948, in: Glossarium, Aufzeichnungen der Jahre 1947–1951, Berlin 1991, S. 165.

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  16. »Allein dieser ›Meeresgrund‹ (so hätte Hannah Arendt den Sachverhalt gekennzeichnet (dies., Walter Benjamin 1892–1940, jetzt in. U. Ludz (Hrsg.), Hannah Arendt, Menschen in finsteren Zeiten, München/Zürich 1989, S. 241, E. V.) ist im ›Begriff des Politischem nicht mehr sichtbar. Denn die griechische Bedeutung von ›politisch‹, also ›bürgerlich‹ (mit dem Akzent auf die politische Gleichheit der Bürger), ›im Sinne des Ganzem‹, ›gemeinsam‹ hat sich daraus (aus Carl Schmitts Begriff des Politischen) in Schmitts Verständnis restlos verloren«: Ch. Meier, Zu Carl Schmitts Begriffsbildung, Das Politische und der Nomos, in H. Quaritsch (Hrsg.), Complexio Oppositorum (wie Anm. 7), S. 543. Carl Schmitt bezog sich auf dieses Wort von Hannah Arendt in einem an der gleichen Stelle mitgeteilten Brief.

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  17. Als der Staat noch Staat (im Sinne von Carl Schmitt) war, gab es »im Inneren eines solchen Staates … tatsächlich nur Polizei und nicht mehr Politik« (Der Begriff des Politischen (wie Anm. 1), S. 10). Zur ausschließlich dem deutschen Kulturkreis angehörenden Konzept der Theorie dieses Staates, der »Polizeiwissenschaft«: H. Maier, Die ältere deutsche Staats- und Verwaltungswissenschaft, 2/München 1980.

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  18. F. Stern, Kulturpessimismus als politische Gefahr (1963), München 1986 (ursprünglich Englisch: The Politics of Cultural Despair, 1961). Den von Stern angeführten Repräsentanten — Paul de Lagarde, Julius Langbehn, Moeller van den Bruck — ließen sich leicht andere beistellen, z. B. Houston St. Chamberlain, R. Wagner et alii!

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  19. Für die Hitler-Bewegung: T. W Mason, The Primacy of Politics: Politics and Economics in National Socialist Germany, in: S. J. Wolf (ed.), The Nature of Facism, New York 1968, S. 165f.;

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  21. Alfred Rosenberg, Totaler Staat?, in: Völkischer Beobachter vom 9. 1. 1934;

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  22. Roland Freisler, Totaler Staat? — Nationalsozialistischer Staat!, in: Deutsche Justiz 1934, S. 43f.;

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  23. Otto Kollreuther, Leviathan und totaler Staat, in: Reichsverwaltungsblatt vom 17. 9. 1938, S. 805f. Das bezog sich vielfach auf das Buch des Schmitt-Schülers Ernst Forsthoff, Der totale Staat, Hamburg 1933. Einschlägig sind auch zwei Aufsätze von Carl Schmitt: Die Wendung zum totalen Staat (1931), und: Die Weiterentwicklung des totalen Staates in Deutschland (1933), jetzt in: Positionen und Begriffe (wie Anm. 39), S. 146f. und 185f. Hannah Arendt (Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft (1955, ursprünglich Englisch 1951 u. ö) und Franz L. Neumann (Behemoth, Struktur und Praxis des Nationalsozialismus (ursprünglich Englisch 1942/44), Frankfurt a. Main 1984) haben übereinstimmend das nationalsozialistische Herrschaftssystem als »Unstaat« gekennzeichnet. Zu Hitlers »Staatsauffassung«: E. Jäckel, Hitlers Weltanschauung, Entwurf einer Herrschaft, 2/Stuttgart 1983, S. 79f: Der Staat als Mittel zum Zweck.

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Vollrath, E. (1992). Politik und Existenz. In: Gerhardt, V., Ottmann, H., Thompson, M.P. (eds) Politisches Denken Jahrbuch 1991. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03368-0_10

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