Zusammenfassung
Penthesilea spricht diese Worte zur Prothoe, als sie Achilles besiegt zu haben glaubt. Es sind Worte, die das Klima der Begegnung der beiden Protagonisten vorbereiten. Die 511 Verse des weitaus längsten, des 15. Auftritts, die, kurz nach der Mitte, den sechsten Teil des Trauerspiels ausmachen, sind davon geprägt, daß zwei Menschen so zusammentreffen, als seien sie von einem Jenseits zur Erde herabgekommen. Achilles, dessen vorausgegangene und nachfolgende Worte und Taten kaum dazu stimmen, spricht es aus:
O du, die eine Glanzerscheinung mir, Als hätte sich das Ätherreich eröffnet, Herabsteigst, Unbegreifliche, wer bist du? (Vs. 1809–1811)
Und spärer stellt sich Penthesilea im Geist vor, daß »die ganze Schar / Der Helden, die die hohen Lieder feiern, /Herab mir aus den Sternen stieg’« (Vs, 2180–2182) und der eine Achilles, als der Vortrefflichste unter ihnen, für sie der einzige sei, den sie begehre. Als sie ihn zum erstenmal sah, stand sie
Geblendet […] Von der Erscheinung da — wie wenn zur Nachtzeit Der Blitz vor einen Wandrer fällt, die Pforten Elysiums, des glanzerfüllten, rasselnd, Vor einem Geist sich offnen und verschließen, (Vs. 2212–2216)
Es weht, wie Nahn der Götter um mich her, Ich möchte gleich in ihren Chor mich mischen, Zum Tode war ich nie so reif als jetzt
(I, S.380; Vs. 1680–1682)1
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Böschenstein, B. (1991). Der »Gott der Erde«. In: Kreutzer, H.J. (eds) Kleist-Jahrbuch 1991. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03367-3_15
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