Zusammenfassung
Das Londoner Auktionshaus Sotheby’s bot für seine Auktion am 5. und 6. Mai 1988 das Autograph eines bis dahin unbekannten Briefes von Kleist an. Er ist in dem Katalog ›Music, Continental Manuscripts and Printed Books‹ auf Seite 97 teilweise abgebildet, und man hat ihn dort auszugsweise transkribiert. Der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin gelang es, den Brief für ihre Handschriftenabteilung zu erwerben. Der Vorgang verdient Hervorhebung: Diese Bibliothek hat seit ihrer Gründung bewußt und übrigens mit Erfolg speziell auch auf diesem Feld die Tradition der früheren Preußischen Staatsbibliothek fortgeführt. Diese hatte sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen des Spektrums der größeren Bibliotheken des Deutschen Reiches einen Schwerpunkt mit der Sammlung deutscher Handschriften zu bilden. Was Heinrich von Kleist angeht, war der Erwerbungspolitik der Preußischen Staatsbibliothek im Laufe der Zeit außergewöhnlicher Erfolg beschieden, denn in jahrzehntelangem Bemühen gelang es, so etwas wie einen handschriftlichen Nachlaß Kleists im nachhinein aufzubauen, obwohl realiter dergleichen nie existiert hatte. Diese geschichtliche Kontinuität ist im Dritten Reich ernstlich gestört worden.1 Um so bedeutungsvoller war das Weiterverfolgen der altbegründeten Erwerbungsziele in der Nachkriegszeit. Das wird deutlich werden, wenn die Vereinigung der beiden Berliner Staatsbibliotheken, an der gegenwärtig gearbeitet wird, vollzogen ist.
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Notizen
Über Auslagerung, Kriegsverluste usw. vgl. Hans Joachim Kreutzer, Über die Geschicke der Kleist-Handschriften und über Kleists Handschrift. In: Kleist-Jahrbuch 1981/82, S. 66–85, insbes. S. 66–76.
Heinrich von Kleist an Friedrich de la Motte Fouqué. 1810, hg. von Hans Joachim Kreutzer, Berlin 1983. (Veröffentlicht von der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft und der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz.)
Hans Joachim Kreutzer (Hg.), Kleist-Preis 1988. Vier Reden. Privatdruck für die Mitglieder der Heinrich-von Kleist-Gesellschaft, München 1988, vgl. insbes. S. 11–15.
Ich verwende im folgenden Angaben, die Dr. Jochen Meyer vom Deutschen Literaturarchiv Marbach zusammengetragen und mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
Vgl. hierzu insbesondere Helmut Börsch-Supan, Berlin 1810. Bildende Kunst. Aufbruch unter dem Druck der Zeit. In: Kleist-Jahrbuch 1987, S. 52–75.
Heinrich von Kleist, Sämtliche Werke und Briefe, hg. von Helmut Sembdner, 7. Auflage, München 1987, Bd. II, S. 327.
Vgl. Kleist-Preis 1987. Zwei Reden, hg. von Hans Joachim Kreutzer, München 1987 (Privatdruck für die Mitglieder der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft), S. 13.
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Kreutzer, H.J. (1991). Kleist in der Nähe der Romantik. In: Kreutzer, H.J. (eds) Kleist-Jahrbuch 1990. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03361-1_12
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