Zusammenfassung
Mit dem Begriff Mythos fassen wir ein Korpus von Erzählungen, das Prometheus ebenso wie die Atridensage, den halbhistorischen Krieg um Troja ebenso wie die Märchengestalt der Zauberin Medea umfaßt. Differenzierungen nach Sage, Legende, Märchen und eigentlichem Mythos bleiben zweitrangig gegenüber der Präsentationsweise und den Strukturmerkmalen, die für die Tragödie wesentlich wurden. Für sie bedeutet Mythos die griechische Heldensage als »Summe der lebendigen geschichtlichen Erinnerung des Volkes« [1], Tradition, die noch als bedeutsam erfahren wird. In ihr verbindet sich das Anekdotische mit einer wie immer auch rudimentären Theorie:
»Sehr oft ist unentwirrbar, wo die geschichtliche Erinnerung auftritt, die paradigmatische Konstruktion beginnt. Denn auch an der Summe der geschichtlichen Erinnerungen übt der Mensch sein Kausalitätsbedürfnis […] So tritt in die verworrene Masse der ordnende Gedanke von Schuld und Strafe, vom endlichen Siege der besseren Sache oder auch der größeren Tüchtigkeit.« [2]
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Lehmann, HT. (1991). Einleitung. In: Theater und Mythos. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03358-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03358-1_2
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03358-1
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