Zusammenfassung
Das Mittelalter kannte die wahllos mit Reichtümern aller Art gefüllten Schatzkammern der Fürstenhäuser und die Reliquiensammlungen der Kirche. An Feiertagen waren die fürstlichen Schatzkammern dem Volk zur Besichtigung freigegeben, um Reichtum und Macht des Fürsten zu demonstrieren. Die Reliquiensammlungen dagegen spielten eine wichtige Rolle im Ablaßhandel der Kirche durch ihre magisch-religiöse Wirkung auf die Gläubigen.1 Erst im 16. Jahrhundert entstehen die Kunst- und Raritätenkabinette, die von einem bestimmten Sammler angelegt und von dessen Liebhabereien geprägt werden.2 Die Auswahl der Sammelobjekte vergrößert sich nun: nicht allein Kostbarkeit oder kultische Wirkung entscheidet über die Aufnahme eines Gegenstandes in die Sammlung, sondern dessen innewohnende Qualität wie Schönheit, künstlerischer Rang, kunsthandwerkliche Meisterschaft, Seltenheit oder hohes Alter.
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Notizen
Rudolf Vierhaus, Einrichtungen wissenschaftlicher und populärer Geschichtsforschung im 19. Jahrhundert, in: Das kunst- und kulturgeschichtliche Museum im 19. Jahrhundert, hrsg. v. Bernward Deneke, Rainer Kahsnitz (Passau 1977), S. 114
F. A. Quenstedt, Das schwäbische Stufenland, in: Ludwig Bauer, Schwaben, wie es war und ist (Karlsruhe 1844), S. 272
Julius von Schlosser, Die Kunst- und Wunderkammern der Spätrenaissance (Braunschweig 1978), S. 14
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Fliegner, S. (1991). Sammlertum Und Populäre Wissenschaft. In: Der Dichter und die Dilettanten. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03354-3_9
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03354-3
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