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Der Stoff, aus dem das Universum ist

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Leben, eine unerhörte Begebenheit
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Zusammenfassung

Vor zwanzig Milliarden Jahren entstand im apokalyptischen Urknall das Wasserstoffatom. Es ist das kleinste aller Dinge im Universum, ein Element von gleichsam asketischer Einfachheit: ein Radius von einem hundertmillionstel Zentimeter, ein Kern bestehend aus einem Proton und einem es umkreisenden Elektron. Das ist schon alles, und doch sähe das Universum ohne diesen seinen bescheidenen Hauptdarsteller völlig anders aus. Die Geburt des Wasserstoffs ist einer der Schlüssel zum Verständnis der Entwicklung, die der Kosmos bis zu uns hin durchlaufen hat. Der Wasserstoff hat einen Anteil von 75% an der sichtbaren Materie, und alle anderen, schwereren Elemente stammen in mehr oder weniger direkter Linie von ihm ab. Seine Struktur verstehen bedeutet zugleich ein Sich-Vertrautmachen mit dem Aufbau der uns so lieb und wert gewordenen Materie.

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Anmerkungen

  1. Harald Fritsch, Quarks. Urstoff unserer Welt, München/Zürich 1981, S. 33.

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  2. Die schwachen und starken Wechselwirkungen sind tatsächlich sehr viel mächtiger als die der Gravitation, sie können ihre Wirkung jedoch nur auf einem sehr begrenzten Raum, der praktisch mit dem Atomkern identisch ist, ausüben. Die elektromagnetischen Wechselwirkungen verfügen dagegen über einen sehr großen Aktionsradius. Dafür sind sie zugleich aktiv und repulsiv, so daß sie dazu tendieren, sich gegenseitig aufzuheben; zudem können sie von der Materie abgefangen werden. Nur die Gravitations-Wechselwirkungen üben, obwohl sie die schwächsten sind, ihre Anziehungskraft über sehr weite Entfernungen aus. Auch wenn die Anziehungskraft zwischen zwei Teilchen, die von einem virtuellen Teilchen, dem Graviton vermittelt wird, unendlich gering ist, wird die Summe der Gravitations-Wechselwirkungen zwischen der immensen Menge von Atomen, aus der ein Himmelskörper besteht, so groß, daß sie den Raum formen, andere Himmelskörper in eine Umlaufbahn zwingen und sogar den Raum in Form eines Schwarzen Loches »durchstoßen«.

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  3. Philippus Aureolus Theophrastus, eigentlich Theophrastus Bombastus von (ab) Hohenheim, genannt Paracelsus, (1493–1541), Naturforscher, Arzt und Alchemist. In seiner geheimnisvollen Person vereinigt er Wissenschaftler und Magier. Er begründete ein chemisches Verständnis der Medizin und kann daher als Vorläufer der modernen Medizin angesehen werden. Zugleich stellt er astrologische und alchemistische Theorien über die Verwandlung der Elemente auf. Der Mensch ist für Paracelsus das Produkt einer kosmischen Alchemie, nach der er sich zu richten hat. Er muß daher um ein Gleichgewicht der Elemente, aus denen sein Körper zusammengesetzt ist, bemüht sein, um so ein inneres chemisches Gleichgewicht und dadurch das Heil zu erlangen.

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  4. Überreste dieser grandiosen Ereignisse tauchen auch, quasi in unserer Nachbarschaft, in der Milchstraße auf. Der erstaunliche Granchio-Nebel ist zum Beispiel ein Überbleibsel einer Supernova-Explosion, die vor sechstausend Lichtjahren stattgefunden hat und auf der Erde vor neuntausend Jahren zu beobachten gewesen wäre. Im Jahre 1987 explodierte in den die Milchstraße begleitenden Magellanschen Wolken eine weitere Supernova und lieferte der internationalen Astrophysiker-Gemeinde eine Fundgrube von Daten über stellare Prozesse.

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  5. Peter Francis, The Planets. A Decade of Discovery, Harmondsworth 1983.

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  6. Es handelt sich hier um das zur Zeit weit verbreitetste Modell über die Entstehung unseres Planetensystems. Es nimmt Hypothesen wieder auf, die im 18. Jahrhundert von Laplace zur Entstehung des Sonnensystems aus einer einzigen Ur-Wolke entwickelt und von Kant ausgearbeitet wurden. Allerdings ist dies nicht die einzige Theorie, und sie findet auch nicht die Unterstützung aller Planetologen, zum Teil auch deshalb, weil sie nur unzureichende Antworten auf die Frage nach der Verteilung des Drehimpulses (dem Verhältnis zwischen Masse und Geschwindigkeit) zwischen Sonne und Planeten gibt. Eine andere Theorie nimmt die Existenz zweier Körper, einer Proto-Sonne und eines anderen, nahe vorüberziehenden Sterns an. »Die Wechselwirkungen zwischen den beiden Himmelskörpern haben«, so Francis (op. cit.), »aus der Sonne lange Materiefäden herausgezogen, aus denen anschließend die Planeten entstanden sind. Diese Theorie, die auch heute durchaus noch nicht zu den Akten gelegt werden kann, impliziert, daß die Entstehung eines Planetensystems ein in der Geschichte des Universums eher seltenes Ereignis ist, da nämlich zwei Himmelskörper nur sehr selten nahe genug aneinander vorbeiziehen.« Einige Astrophysiker behaupten, wie wir noch sehen werden, daß unser Sonnensystem ein binäres System ist, das heißt von zwei Sternen gebildet wird, von denen einer praktisch unsichtbar ist, eine »Braune Zwergin«, die sich sehr weit von uns entfernt aufhält.

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Prattico, F. (1991). Der Stoff, aus dem das Universum ist. In: Leben, eine unerhörte Begebenheit. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03340-6_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03340-6_5

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00735-3

  • Online ISBN: 978-3-476-03340-6

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