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Zusammenfassung

Daß wir gewohnt sind, der Natur die Geschichte gegenüberzustellen, ist selbst schon die Folge einer bestimmten geschichtlichen Situation. Der natürliche Gegensatz zur Natur wäre die Kunst. In geschichtlichen Zeiten, deren Menschen der Natur noch näher standen als wir, hat man darum die Natur von der Kunst unterschieden, überhaupt vom Künstlichen, das nicht von Natur aus ist, was es ist, sondern gekonnt und vom Menschen bewerkstelligt ist. Die Kunst kann nach klassischer Ansicht nichts Besseres leisten, als die Natur nachzubilden. Die scheinbare Selbstverständlichkeit der uns geläufigen Unterscheidungen von Natur und Geschichte, und demgemäß von Naturwissenschaft und Geistesgeschichte, hat ihre Herkunft im Beginn der Neuzeit. Ihre schärfste philosophische Formulierung fand die Unterscheidung in zwei Wissenschaften, die sich ausdrücklich als neue bezeichneten, der anti-aristotelischen Naturwissenschaft des Descartes und der »Nuova Scienza« des Vico. Der Maßstab ihrer Unterscheidung liegt aber primär nicht in der Verschiedenheit der Sachgebiete, sondern in der Verschiedenheit ihrer wissenschaftlichen Wißbarkeit.

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  1. Siehe dazu Weltgeschichte und Heilsgeschehen, in diesem Band S. 115ff.

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Bernd Lutz

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© 1990 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Löwith, K. (1990). Natur und Geschichte. In: Lutz, B. (eds) Der Mensch inmitten der Geschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03324-6_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03324-6_5

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00713-1

  • Online ISBN: 978-3-476-03324-6

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