Zusammenfassung
Mit der allmählichen Einverleibung von Friedrich Ludwig Jahns »völkischem Deutschtum« nahm der Nationalmythos ungeahnte ideologische Dimensionen an. Die Ergänzung durch Jahn schränkte den nationalmythischen Vorstellungskomplex auf eine einseitige Auffassung vom nationalen Wesen ein, weil der Turnvater »die Welt überhaupt in die Gestalt bringen« wollte, »wie sie etwa ein gescheiter altmärkischer Bauer […] erblicken mag (Immermann).1 Das alles umfassende Prinzip, bzw. den Ursprung des Geistigen und des Physischen, glaubte Jahn in jenem Irrational-Primitiven zu erkennen, welches eine »barbarische Sprache, die Grobheit und Unfläterei, das formlose Wesen« (Treitschke)2 in die nationalmythische Denkform einbezog.
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Notizen
Karl Immermanns Werke in fünf Bänden, hg. Benno von Wiese. Frankfurt 1973. Bd. IV, S. 523.
Heinrich Heines Sämtliche Werke, hg. Ernst Elster. Leipzig 1887–90. »Die romantische Schule«, Bd. V, S. 237. Hiernach als Elster.
Louis L. Synder: German Nationalism: The Tragedy of a People. Harrisburg 1952. S. 22.
Hans Kohn: The Mind of Germany: The Education of a Nation. New York 1960. S. 20;
Louis L. Snyder: The Roots of German Nationalism. Bloomington, Indiana (USA) 1978, S. 61.
Adolf von Beurmann: Vertraute Briefe über Preußens Hauptstadt. Stuttgart 1837. S. 123.
Dieter Düding: Organisierter gesellschaftlicher Nationalismus in Deutschland (1808–1847). München 1984. S. 39.
Friedrich Ludwig Jahns Werke, hg. Carl Euler. Hof 1884. Bd. I, S. 282. Römische Ziffern im Text beziehen sich auf die Bandzahl, arabische Ziffern auf die Seite in dieser Ausgabe.
Vgl. Carl Euler: Friedrich Ludwig Jahn. Sein Leben und Wirken. Stuttgart 1881. S. 110.
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Johnston, O.W. (1990). Turnvater Jahn: Der Extremfall. In: Der deutsche Nationalmythos. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03304-8_8
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