Skip to main content
  • 30 Accesses

Zusammenfassung

Seit jeher vollzog sich die Geschichte der Menschheit in erheblichem Umfang als Zerstörung und Zerstörungsüberwindung. Der Zusammenhang der Natur wurde unterbrochen, indem der Mensch in seine zerebrale Sonderrolle eintrat. Die dadurch entstandenen Lücken mußten durch die Erfindungskraft des Kopfes und die Geschicklichkeit der Hand überbrückt werden. Destruktive Akte verlangten einen Ausgleich durch zivilisationstechnische Konstruktivität und Produktivität. Wie die Naturgeschichte ist mithin auch die Kulturhistorie des Menschen über weite Strecken als Geschichte seiner Destruktivität zu verstehen, als Wandlungs-prozeß, der durch Abbau und Vernichtung mindestens ebenso in Bewegung gehalten wurde wie durch Aufbau und Neuschöpfung. Ein Großteil menschlicher Kulturveränderung verdankt sich im Wechsel von Epochen und Generationen tilgenden Maßnahmen, vollzieht sich historisch als individueller und kollektiver Umgang mit Zerstörungsenergien, bringt dabei wiederum ruinöse Potentiale hervor.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Anmerkungen

  1. Etwas einseitiger, als vaterrechtlichen Sieg über mutterrechtliche Ordnungen, interpretiert den Mythos Johann Jakob Bachofen, Das Mutterrecht. Eine Untersuchung über die Gynaikokratie der alten Welt nach ihrer religiösen und rechtlichen Natur, Stuttgart 1861.

    Google Scholar 

  2. Vgl. Ulrich Beck, Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt am Main 1986.

    Google Scholar 

  3. Aktuell hierzu Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Frankfurt am Main 1979; sowie ders., Technik, Medizin und Ethik. Zur Praxis des Prinzips Verantwortung, Frankfurt am Main 1985.

    Google Scholar 

  4. Beispielhaft dazu Alain Corbin, Pesthauch und Blütenduft. Eine Geschichte des Geruchs, Berlin 1984.

    Google Scholar 

  5. Dies betont auch Jürgen Habermas, Der philosophische Diskurs der Moderne. Zwölf Vorlesungen, Frankfurt am Main 1985, S. 95 ff. (»Exkurs zum Veralten des Produktionsparadigmas«).

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1990 Springer-Verlag GmbH Deutschland

About this chapter

Cite this chapter

Thurn, H.P. (1990). Ausblick: Was zu Tun ist. In: Kulturbegründer und Weltzerstörer. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03303-1_15

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03303-1_15

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-00687-5

  • Online ISBN: 978-3-476-03303-1

  • eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)

Publish with us

Policies and ethics