Zusammenfassung
In den Roman, der als moderne Gattung den Schein von Realität, Kontingenz, Formlosigkeit zu seinen Konstituentien rechnet, führt Goethe Systeme poetischer Ordnungen ein, Mythen nämlich, die den fingierten Zufall der Konsequenz einer kompakten Form zu unterwerfen vermögen. Solche Gestaltungsversuche kommen einer Sinnstiftung gleich, da sie den Schein als Wesen, den Zufall als Notwendigkeit begreifen. Weil sie aber, für den Dichter insbesondere, vorwiegend durch Bilder sprechen, erfassen sie stets nur partielle Sinngehalte. Die Totalität des Weltentwurfs im Roman vermag daher nur durch eine Vielzahl von Theologumena und Mythologien ausgedrückt zu werden. An die Seite der Orphik, die eine bestimmte Kunstanschauung enthält, des Dioskuren-Mythos, der Wilhelms und Felix’ verwandtschaftliche Beziehung darstellt, der christlichen Offenbarung, die das Unternehmen der Wanderer deutet, tritt ein weiteres Modell, das der Eleusinischen Mysterien, um Felix’ Entwicklung als sinnliches Subjekt zu veranschaulichen.
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Schlaffer, H. (1989). Mysterien der Erlösung Kosmische Dichtung. In: Wilhelm Meister. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03274-4_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03274-4_7
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00655-4
Online ISBN: 978-3-476-03274-4
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